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Familientherapeut: „Alle Gefühle sind gut, alle Gefühle haben eine Funktion“

Was tun, wenn Kinder wütend werden? In der neuen Folge des Eltern-Podcasts „FAMILIE leben“ mit Julia Dahmen erklärt Familientherapeut Christian Pröls-Geiger, wie Eltern ihr Kind durch die Wut begleiten können und warum das auch für die Eltern gut ist.

veröffentlicht am 10.06.2024

Wie alle Gefühle hat auch Wut eine Funktion – darauf weist Familientherapeut Christian Pröls-Geiger vom Kinderschutzzentrum des Kinderschutzbundes München hin. Wie er in der neuen Folge des Eltern-Podcasts FAMILIE leben des Don Bosco Magazins erklärt, setzt Wut Kraft und Energie frei, manchmal auch „die Energie etwas zu verändern“. Wenn man „einen steilen Berg raufradlt, ist es manchmal auch nicht schlecht, nochmal zu sagen, jetzt schaff ich es aber doch“.

Mit den Eltern durch schwierige Situationen

Wenn Eltern auch auf den ersten Blick negativ konnotierten Gefühlen wie Wut offen gegenüberstehen und versuchen herauszufinden, woher die Wut rührt, kann das Pröls-Geiger zufolge auch ein guter Ansatz sein, um Kindern durch ihre Wut zu helfen. Wenn sich ein Kind verstanden fühle, „dann führt das mal zu einer ersten Beruhigung“. Erst wenn es sich beruhige, könne ein Kind im Gehirn „die Teile abrufen, wo es vielleicht auch wieder kreativer werden kann, freier denken kann, Lösung erarbeiten kann“. Es könne auch helfen, die Wut körperlich herauszulassen, etwa durch Aufstampfen oder wildes Malen auf ein Blatt Papier. 

Begleiten Eltern ihre Kinder auch in schwierigen Situationen durch die Wut, könne das den Kindern das Gefühl geben, „gemeinsam kriegen wir das in den Griff“, erklärt Pröls-Geiger. „Für ein Kind ist es ja toll, wenn man merkt, mit Mama oder Papa kann ich auch durch schwierige Sachen durchgehen“, stellt er klar.

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Host: Julia Dahmen 
Gast: Christian Pröls-Geiger (Kinderschutzzentrum des Kinderschutzbundes Ortsverband München)
Redaktion & Schnitt: Christoph Sachs
Sprecher Intro: Marc Rosenberg

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