Konflikte lösen

Streit zwischen Eltern und Kindern

Aufräumen, Flöte üben, falsche Klamotten – Anlässe, sich in die Haare zu kriegen, gibt es in Familien satt und genug. Manchmal kochen die Gefühle hoch. Und dann? Ein Beitrag unseres Kooperationspartners „elternbriefe“.

veröffentlicht am 12.11.2020

Aufräumen, Fernsehen, Flöte üben, falsche Klamotten … Anlässe, sich in die Haare zu kriegen, bieten sich Eltern und Kindern satt und genug. Leider gibt dabei manchmal ein Wort das andere, die Gefühle kochen hoch – und jetzt?

Die überlieferte Lösung: Die Eltern setzen sich durch, notfalls mit Hilfe von Taschengeld-, PC-Entzug oder anderen Drohungen. Folge: Die Kinder fühlen sich als Verlierer, schmollen und / oder suchen Revanche (verweigern den Gutenachtkuss, „vergessen“ das Blumengießen …). Die Eskalation geht insgeheim weiter, das Familienklima leidet. Oder umgekehrt: Die Eltern geben nach – weil der Klügere das eben tut oder aus Angst, dem Kind zu viel zuzumuten. Folge: Die Kinder lernen nicht, sich auseinanderzusetzen und Kompromisse zu schließen. Und am Selbstbewusstsein der Eltern nagen Hilflosigkeit und Ärger. Der Ausweg: Statt „Ich gegen Dich“ spielen wir „Wir beide gegen das Problem“. Das geht so:

  • Das Kind erklärt seine Beschwerden und Wünsche.
  • Mutter / Vater hört zu und zeigt, dass sie / er die Gefühle des Kindes versteht.
  • Mutter / Vater erklärt die eigene Position.
  • Gemeinsam sammeln beide Seiten Ideen für die Lösung. „Spinnen“ ist ausdrücklich erlaubt; je mehr sie dabei gemeinsam lachen, desto besser.
  • Jeder Vorschlag wird durchleuchtet: Könnte er funktionieren? Unter welchen Voraussetzungen? Welche Folgen ergeben sich daraus?
  • Vorschläge, die eine Partei nicht akzeptieren kann, werden gestrichen.
  • Aus den verbliebenen suchen beide den besten aus.
  • Sie vereinbaren eine „Manöverkritik“, bei der sie den Erfolg ihrer Lösung überprüfen.

Der Nachteil dieser Strategie: Sie kostet Zeit und setzt voraus, dass beide Parteien ihre Gefühle im Griff haben. Wenn’s schnell gehen muss oder die Gefühle überkochen, begnügen Eltern sich deshalb besser damit, aus der drohenden Eskalation auszusteigen: „Okay, Schatz, für heute darfst du mit deinen Freunden zum Schwimmen.

Aber heute Abend bereden wir, wie wir das mit den Hausaufgaben für die Zukunft regeln.“

Zum Beitrag auf elternbriefe.de

„elternbriefe du + wir“ ist eine Initiative der katholischen Kirche. Mehr unter elternbriefe.de


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