Fest und Feier
Sakramente – Zeichen der Nähe Gottes
Was sind Sakramente? Wie werden sie gefeiert? Was gehört zu einer Taufe? Glaubenswissen kurz erklärt für Kinder.
veröffentlicht am 09.10.2020
Warst du schon einmal dabei, als in der Kirche ein Baby getauft wurde oder Leute geheiratet haben? Bestimmt war das ein sehr feierliches Ereignis. Zu so einer Feier ist meist die ganze Familie eingeladen und viele Freunde. Die Kirche wird für den Tag einer solchen Feier mit Blumen geschmückt, und alle Leute, die mitfeiern, haben sich extra für diesen Tag schön angezogen. Und nach der Feier in der Kirche geht das Fest noch weiter. Den Gästen wird ein gutes Essen serviert, es wird Wein getrunken und manch festliche Rede gehalten. Das Hochzeitspaar oder das getaufte Baby bekommen Geschenke, und es werden jede Menge Fotos gemacht. Das, was du an so einem Tag in der Kirche miterlebt hast, nennt man auch „Sakrament“. In der katholischen Kirche unterscheidet man sieben solcher Sakramente: die Taufe, die Eucharistie, die Buße, die Firmung, die Ehe, die Weihe und die Krankensalbung.
Was heißt eigentlich „Sakrament“?
In dem Wort „Sakrament“ stecken zwei Bedeutungen: Die erste Bedeutung ist: Pflicht. Das heißt, derjenige, der ein Sakrament empfängt, bekommt nicht nur das Versprechen von Gott geschenkt, dass dieser ihm immer beisteht und ihn durch sein Leben begleitet, sondern er selbst muss auch versprechen, zu Gott zu stehen. Außerdem steckt in dem Wort „Sakrament“ noch die Bedeutung „heilig“. Ein Sakrament ist also etwas Heiliges, etwas, das eine ganz besondere Verbindung zu Gott schafft.
Begleitung durch das ganze Leben
Die Mitte unseres Glaubens ist Jesus. Die sieben Sakramente sind sieben Zeichen, in denen uns Jesus nahekommt. Die Sieben ist aber auch die Zahl der Vollkommenheit, und deshalb ist die Siebenzahl selbst ein Zeichen dafür, dass Jesus uns während unseres gesamten Lebens nahe sein will:
Einige der Sakramente sind dafür da, uns an wichtigen Stationen in unserem Leben unter den Schutz von Jesus zu stellen: mit der Taufe am Beginn des Lebens überhaupt, mit der Firmung am Beginn unseres Lebens als Erwachsene, mit dem Ehe-Sakrament, wenn wir uns entschließen, den Lebensweg gemeinsam mit jemandem weiterzugehen. Mit dem Weihe-Sakrament, wenn wir unser Leben ganz in den Dienst von Gott stellen und für andere Menschen da sein wollen.
Und es gibt Sakramente, die uns in einer schlimmen Situation helfen sollen, gut weiterzuleben: das Sakrament der Versöhnung, also die Beichte, und das Sakrament der Krankensalbung.
Das Sakrament aber, das in der Mitte unseres Lebens als Christen steht und das uns alle miteinander verbindet, ist das Sakrament der Eucharistie. Sie verbindet uns auch am engsten mit Jesus.
Was gehört alles zu einer Taufe?
- Das Wasser
Wasser ist das wichtigste Lebensmittel überhaupt, Wasser ist Leben. Das merken wir erst, wenn es zu wenig Wasser gibt oder wenn es verschmutzt ist. Und Wasser reinigt: Wir machen uns damit sauber und danach fühlen wir uns oft wie neu. Bei der Taufe gießt der Priester oder der Diakon dreimal Wasser über den Kopf des Täufl ings und spricht dabei: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ - Das Chrisam:
Nachdem der Kopf des Taufkinds mit Wasser übergossen wurde, wird es mit einem besonderen, gut duftenden Öl gesalbt, das „Chrisam“ genannt wird. In alten Zeiten machte man das nur bei Königen oder Propheten. Jesus ist der „Gesalbte“, nichts anderes heißt der Name „Christus“. Durch die Taufe werden wir mit ihm verbunden. Die Salbung macht das deutlich. - Das Taufkleid
Danach wird dem Kind ein weißes Taufkleid umgelegt. Es ist ein festliches Kleidungsstück und ein Zeichen für Jesus. Mit der Taufe haben wir sozusagen Jesus „angezogen“. - Die Taufkerze
Jesus macht die Welt und unser Leben hell, so, wie eine Kerze die Dunkelheit vertreibt. Die Taufkerze ist ein Zeichen dafür. An jedem Geburtstag oder Namenstag können wir die Kerze erneut anzünden und uns daran erinnern, dass wir Christen sind. - Effata
In der Bibel wird erzählt, wie Jesus einmal einen Taubstummen heilte und dabei das Wort „Effata – öffne dich“ sprach. Der Mann konnte danach wieder hören und sprechen. Damit wir in unserem Leben für die Stimme Gottes aufgeschlossen werden, dafür beten wir in der Taufe, und der Priester berührt dafür Ohr und Mund des Taufkindes und spricht dazu ebenfalls das Wort „Effata – öffne dich!“ - Die Taufpaten
Wir sind nicht allein auf unserem Weg ins Leben. Neben unseren Eltern bekommen wir in der Taufe eine Patin oder einen Paten, die uns durch die Zeit als Kind und Jugendlicher begleiten und uns wie eine ältere Freundin oder ein älterer Freund zur Seite stehen soll.