Daheim!
Spirituelle Momente in der Familie: Zusammen wohnen
Wie wollen wir wohnen? Wie schaffen wir es, dass alle Familienmitglieder sich zuhause wohlfühlen? Wie leben Menschen in anderen Kulturen und Religionen? Infos und Anregungen für Familien. Mit Kreativ-Poster zum Bestellen!
veröffentlicht am 22.01.2024
Wie wollen wir wohnen?
Geborgenheit und Freiheit – zwei Dinge, die wir uns für das Leben in unseren vier Wänden wünschen. Einen geschützten Raum für die ganze Familie, in dem wir uns frei entfalten können. Jede und jeder auf seine eigene Art und doch so, dass alle friedlich zusammenleben. Soll heißen: Höre gerne deine Musik, aber möglichst in Zimmerlautstärke. Ich mag deine Bilder, aber nicht auf der neuen Tapete.
Wir gestalten unsere Räume und gleichzeitig wirken unsere Räume auch auf uns. Gemeinsam können wir unser Zuhause zu einem Wohlfühlort machen, in dem jedes Familienmitglied Geborgenheit und Freiheit findet.
Unser nachhaltiges Zuhause
Wie wir heute leben, wirkt sich auf die Zukunft aus. Nachhaltig wohnen ist daher ein Thema für die ganze Familie. Und schon die Kleinen können mitmachen:
- Weniger ist nachhaltiger: Das gilt fürs Heizen genauso wie für den Inhalt der Schränke. Darum regelmäßig aussortieren, verschenken und spenden.
- Das ist noch gut: Auch Kinder können einschätzen, ob Essen noch genießbar ist. Abgelaufenes nicht einfach entsorgen, sondern anschauen, schnuppern und probieren.
- Secondhand im Kleiderschrank: Kinder wachsen schnell aus ihren Sachen heraus. Im nachhaltigen Kleiderschrank hängen Flohmarktfunde und geerbte Lieblingsteile.
- Spielzeug-Tausch: Kids lieben die Spielsachen ihrer Freunde. Warum nicht einmal im Monat drei Dinge tauschen, statt neue zu kaufen?
- Reparieren: Das Tablet ist zerkratzt, die Hose zerrissen und Barbie hat sich ein Bein ausgekugelt. Das alles lässt sich gemeinsam reparieren. Anleitungen gibt es im Internet.
Ordnung ins Chaos bringen
Eine gewisse Unordnung lässt sich in Familien kaum vermeiden. Und letztlich haben alle ein anderes Verständnis von Ordnung. Dennoch: Ab und zu gezielt Platz zu schaffen und auszumisten, macht Räume und Seele frei. Diese Aufräumtipps können helfen:
- Kleine Schritte: Das Aufräumen langsam angehen lassen. Mit einem Raum oder einer Schublade anfangen. Schon eine freie Fläche auf der Fensterbank wirkt Wunder! Wenn ein Bereich geschafft ist, den Erfolg und den ungewohnten Anblick genießen!
- Loslassen: Dinge, die nicht mehr gebraucht werden, kommen weg. Das gilt für alles, was zu viel oder unbenutzbar ist und was nicht mehr gefällt – übrigens auch für Geschenke. Je nach Zustand werden die Dinge weitergegeben oder weggeworfen. Eine echte Erleichterung!
- Überfluss vermeiden: Nur anschaffen, was wirklich nötig ist. Was nicht gebraucht wird oder nicht glücklich macht, kommt erst gar nicht ins Haus. Am besten auch Verwandtschaft und Freunde einweihen: Wie wäre es mit einem großen gemeinsamen Geburtstagsgeschenk statt mit vielen kleinen?
Mal anders wohnen
Familie – das ist heute eine bunte Fülle an Lebensmodellen, von der Einelternfamilie bis zur Hofgemeinschaft. Neue Wohnformen passen sich den unterschiedlichen Bedürfnissen an:
- Öko-Dörfer: gemeinsam leben und arbeiten auf dem Land
- Frauen- und Mütter-Gemeinschaften: zusammen leben und erziehen
- Wenn sich die Eltern trennen: zwei Lebensmittelpunkte: für Kinder, die bei jedem Elternteil ein Zuhause haben; Eltern-WG: nach der Trennung unter einem Dach; Nestmodell: die Kinder bleiben, die Eltern pendeln
- Mehrgenerationenwohnen: Alt und Jung unter einem Dach
- Minihäuser und Wohnmodule: Raum für kleine Familien
Für andere da sein
Unser Zuhause beginnt und endet nicht an der Wohnungstür, sondern da, wo wir uns heimisch fühlen und Beziehungen pflegen. Ein Miteinander kann sich entwickeln, wenn wir offen und interessiert auf die Menschen in unserem Ort oder Stadtteil zugehen – auch wenn es vielleicht anfangs gar nicht so einfach ist:
- einfach mal drei Worte wechseln
- ein Auge aufeinander haben
- Kinderbetreuung und Gassi-Runden teilen
- einen Nachbarn zum Kaffee einladen
- aushelfen mit Mehl, Eiern und Co.
- für ältere Menschen Besorgungen erledigen
- im Urlaub die Blumen gießen
- Hilfe anbieten bei Reparaturen
- zu Festtagen Kleinigkeiten verschenken
- ein Straßenfest organisieren
Wie Religion und Kultur das Wohnen prägen
Wie Menschen ihre Wohnung einrichten, kann viel über sie verraten. Was ist ihnen wichtig? Worauf legen sie Wert? Woran glauben sie?
So hängt in christlichen Familien oft ein Kreuz an der Wand. Jedes Jahr um den 6. Januar, das Dreikönigsfest, werden ihre Häuser von den Sternsingern gesegnet. Wohnungen in China werden oft nach der Lehre des Feng-Shui eingerichtet, die durch eine besondere Raumgestaltung Harmonie zwischen den Menschen und ihrer Umgebung schaffen will. Einige muslimische Familien haben einen eigenen, mit Teppich ausgelegten Gebetsraum. Manchmal gibt es auch ein spezielles Waschbecken für die Füße. Manche Menschen wohnen in traditionellen „Häusern“ wie Tipis oder Iglus. Andere müssen unter schwierigen Bedingungen in einfachsten Behausungen wie Blechhütten oder notdürftig aufgebauten Zelten leben.