Medien

Kinder am Handy: Leben in der virtuellen Welt

Wer heute aufwächst, kann sich ein Leben ohne Handy kaum noch vorstellen. Was können Mütter und Väter tun, damit ihr Nachwuchs über der virtuellen Welt die reale nicht vernachlässigt? Ein Beitrag unseres Kooperationspartners „elternbriefe“.

veröffentlicht am 27.01.2023

Mit Computern umgehen zu können, gehört heute beinahe zur Grundbildung wie das Lesen und Rechnen. Gut deshalb, wenn Eltern ihre Kinder zwanglos immer mal wieder miterleben lassen, wie sie ihre Laptops und Smartphoanes nutzen; so können sie sich die neue Kulturtechnik Schritt für Schritt aneignen. Andererseits: Die Intensität und die Zeit, mit der manche Grundschulkinder sich dem Computer widmen, bringt viele Mütter und Väter ins Grübeln: Beherrscht am Ende eher der Computer unser Kind als umgekehrt?

Die Faszination von PC & Co. für viele Achtjährige kommt nicht von ungefähr. (Gute) Computerspiele entführen sie in andere Welten, die oft filmreif gestaltet sind. Sie stellen Aufgaben, an denen die Jungen und Mädchen sich „sportlich“ messen und wachsen können. Sie meckern und lachen nicht über Misserfolge und erlauben geduldig den nächsten Versuch.

Kinder im Umgang mit Handy & Co. begleiten

Was können Mütter und Väter dagegensetzen, damit ihr Nachwuchs über der virtuellen Welt die reale nicht vernachlässigt? Wenn Eltern den Eindruck haben, ihre Kinder fliehen vor etwas und brauchen den PC zu Kompensation, hilft es nicht, Computerspiele mies zu machen oder zu verbieten. Stattdessen kommt es darauf an, Kinder im konstruktiven Umgang damit zu begleiten:

  • Die populärste Lösung ist zugleich die untauglichste: „Jeden Tag nur eine halbe Stunde …“. Gerade anspruchsvolle Spiele erfordern nämlich oft mehr Zeit. Sinnvoller sind deshalb Zeitgutscheine, die Kinder nach eigenem Gutdünken einlösen können; an einem verregneten Wochenende dürfen’s gerne auch mal drei Stunden am Stück sein.
  • Mitspielen! Das heißt zunächst: sich über gute Computerspiele informieren, zum Beispiel in Datenbanken wie www.spielbar.de. Mütter oder Väter, die die Spiele ihrer Kinder selbst mal ausprobieren, können deren Attraktivität umso eher begreifen und besser mit ihnen darüber reden.
  • Gut, wenn Kindern den Computer nicht nur als Spielzeug, sondern vor allem als Werkzeug kennen lernen: um den Großeltern E-Mails zu schreiben, mit der Patentante zu „skypen“, mit Kodu selbst Spiele zu programmieren, Urlaubsfotos zu bearbeiten und zu ordnen, übers Internet Informationen zu sammeln. (Wichtige Infos und Hilfen zum Surfen mit Kindern finden Eltern im Internet unter www.klicksafe.de und www.internet-abc.de/eltern.)
  • Vielleicht am wichtigsten: Kinder brauchen spannende Aufgaben abseits des Computers. Dazu gehört, ihre Kontakte zu Freunden sowie ihre sportlichen, musischen und anderen Interessen tatkräftig zu unterstützen.
  • Auch ein bisschen Selbstkritik kann helfen: Was leben wir Eltern unseren Kindern vor, wie viel Zeit verbringen wir selbst mit Laptop und Handy? Und: Gestalten wir unsere eigene Freizeit so, dass die Kinder gerne dabei sind?

Denn: Kluge Eltern sind keine Spielverderber, sondern Entwicklungshelfer!

Dieser Beitrag auf elternbriefe.de

„elternbriefe du + wir“ ist eine Initiative der katholischen Kirche. Mehr unter elternbriefe.de


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