Haustiere

Der große Haustier-Check: Welches Tier passt zu uns?

Platzbedarf, Futter, Kosten, Zeitaufwand – wir haben die wichtigsten Informationen zu zehn beliebten Haustieren zusammengestellt. Die Übersicht kann Familien helfen herauszufinden, welches Tier am besten zu ihnen und ihrer Lebenssituation passt.

veröffentlicht am 12.08.2021

Sich ein Tier ins Haus zu holen, ist oft kein großes Problem. Die Herausforderung ist, es dauerhaft zu versorgen. Familien, die darüber nachdenken, sich ein Haustier anzuschaffen (Ein Haustier anschaffen pro und contra), sollten daher vorher genau überlegen, was jede und jeder einzelne leisten kann und will. Um Familien die Entscheidung zu erleichtern, welches Tier zu ihnen passt, haben wir die wichtigsten Informationen zu zehn beliebten Haustieren zusammengestellt.

1. Katze

Katze

Die meisten Katzen kuscheln gerne. Aber sie möchten selbst entscheiden, wann.

  • Haltung: Viele halten Katzen für Einzelgänger. Dabei suchen sie tatsächlich die Nähe zu anderen Katzen. Wenn sie nach draußen dürfen, holen sie sich diese Nähe bei Artgenossen aus der Nachbarschaft. Könnt ihr sie aber nicht aus der Wohnung lassen, etwa weil eine große Straße in der nahen Umgebung liegt, sollte eine weitere Katze im Haushalt leben. So könnt ihr den Tieren auch in der einer Stadtwohnung ein schönes Zuhause bieten. Und egal ob sie nach draußen dürfen oder nicht: Katzen brauchen Platz zum Klettern, ein Körbchen zum Auszuruhen und unbedingt auch ein Katzenklo.
  • Zeitaufwand: Katzen brauchen Zuwendung. Sie wollen gefüttert und je nach Katzenrasse auch gebürstet werden. Und auch das Katzenklo müsst ihr regelmäßig reinigen. Gerade Wohnungskatzen müsst ihr aktiv beschäftigen. So kommen pro Tag durchaus mehrere Stunden zusammen.
  • Futter: Katzen fressen Fleisch. Katzenfutter aus der Dose ist in Ordnung, sofern ihr auf die Angabe „Alleinfuttermittel“ achten. Das bedeutet, dass das Futter alle nötigen Nährstoffe beinhaltet. Außerdem solltet Ihr immer lieber Nassfutter als Trockenfutter verwenden.
  • Kuschelfaktor: Die meisten Katze kuscheln gerne und lassen sich streicheln – allerding kommen sie dafür selbst zu Euch, wenn sie es wollen. Ihr solltet also auch bereit sein, euch nach der Katze zu richten und ihr auch ihre Ruhe zu gönnen.
  • Kosten: Katzen gibt es ab etwa 100 Euro im Tierheim. Für Rassekatzen vom Züchter kann man allerdings auch bis zu 2000 Euro ausgeben. Für die Grundausstattung wie Katzenklo, Futternäpfe, Kratzbaum und mehr zahlt ihr einmalig etwa 150 bis 500 Euro. Außerdem müsst ihr jährlich mit etwa 700 Euro für Futter, Katzenstreu, Impfung, Entwurmung und Parasitenbehandlung rechnen. Besonders für Tierarztbesuche bei Krankheiten und Verletzungen können auch spontan hohe unerwartete Kosten entstehen.
  • Besonderheiten: Katzen werden im Schnitt etwa 16 Jahre alt. Wer Katzen im jungen Alter anschafft, bindet sich also viele Jahre an die Tiere.

2. Hund

Hund

Wie viel Zeit ein Hund beansprucht, hängt stark von der Rasse ab.

  • Haltung: Bei der Entscheidung für einen Hund solltet ihr auch im Blick haben, welches Umfeld ihr ihm bieten könnt. Für große Hunde ist eine kleine Stadtwohnung nicht unbedingt der richtige Ort – eher ein Haus mit Garten. Wichtig ist aber vor allem, viel Zeit mit dem Hund draußen zu verbringen. Hunde könnt ihr gut alleine halten, wenn ihr sie gut erzieht und auf ihre Bedürfnisse eingeht. Ein Artgenosse kann das Leben eines Hundes zwar bereichern, die Tiere müssen aber zusammenpassen und sich verstehen.
  • Zeitaufwand: Wie viel Zeit ein Hund beansprucht, hängt stark von der Rasse ab. Fürs Gassigehen müssen je nachdem anderthalb bis vier Stunden eingeplant werden, aufgeteilt in mindestens zwei bis drei Runden täglich. Dazu kommen je nach Hund auch die Vorbereitung des Fressens und die Fellpflege. Hunde möchten am liebsten die ganze Zeit mit Euch verbringen und fordern Fürsorge, Aufmerksamkeit und Geduld. Ihr solltet euren Hund nicht länger als etwa vier Stunden alleine zuhause lassen – und auch das nur, wenn ihr es mit ihm trainiert habt und er damit umgehen kann. Gerade zu Beginn fordert auch die Erziehung viel Zeit.
  • Futter: Hunde brauchen Fleisch und zu einem geringeren Anteil auch Kohlenhydrate. Hundefutter aus der Dose ist in Ordnung. Dabei solltet ihr aber auf die Angabe „Alleinfuttermittel“ achten. Das bedeutet, dass das Futter alle nötigen Nährstoffe beinhaltet. Ergänzen könnt ihr es etwa durch Kartoffeln, Reis und Gemüse. Der Fleischanteil bei der Hundeernährung sollte aber bei mindestens 60 bis 70 Prozent liegen.
  • Kuschelfaktor: Viele Hunde sind nicht nur gerne bei euch sondern genießen es auch, ausgiebig gestreichelt zu werden. Gerade Umarmungen mag aber nicht jeder Hund. Außerdem kommt es auf die Situation an. Etwa beim Fressen oder wenn sie auf Artgenossen treffen, sollte man sie lieber in Ruhe lassen.
  • Kosten: Im Tierheim bekommt man Hunde ab etwa 200 Euro. Rassehunde können beim Züchter aber auch mehrere Tausend Euro kosten. Für eine Erstausstattung mit Leine, Napf, Körbchen und mehr zahlt ihr einmalig mindestens 60 bis 100 Euro. Für Futter, Hundesteuer, Haftpflichtversicherung, Impfung, Entwurmung und Parasitenbehandlung müsst ihr mit etwa 1000 Euro jährlich rechnen, wobei die Ausgaben je nach Größe des Tiers auch etwas höher oder niedriger sein können. Besonders für Tierarztbesuche bei Krankheiten und Verletzungen können auch spontan hohe unerwartete Kosten entstehen.
  • Besonderheiten: Hunde werden im Schnitt etwa 14 Jahre alt. Wer Hunde im jungen Alter anschafft, bindet sich also viele Jahre an die Tiere. Als Familienhunde besonders geeignet sind unter anderem Golden Retriever, Bichon Frisé, Australian Shepard und die Französische Bulldogge.

3. Maus

Maus

Im Vergleich zu anderen Tieren muss man für Mäuse relativ wenig Zeit aufbringen.

  • Haltung: Es gibt viele verschiedene Mäusearten. Nicht jede ist gleich gut für Familien- und Kinder geeignet. Zu empfehlen sind unter anderem die sehr verbreiteten Farbmäuse. Sie sollten in Gruppen von mindestens vier Tieren der gleichen Rasse gehalten werden. Ihr solltet darauf achten, dass sich die Mäuse aber nicht vermehren können. Aus wenigen Mäusen werden sonst schnell sehr viele. Entweder haltet ihr nur Tiere eines Geschlechts oder eine Gruppe von ein bis zwei kastrierten Männchen mit mehreren Weibchen zusammen.
  • Käfig: Mäuse benötigen einen Käfig der mindestens 100 mal 80 mal 50 Zentimeter groß ist, mehrere Etagen und viele Möglichkeiten zur Beschäftigung der Nager bietet. Stellt ihn möglichst in eine zugfreie Ecke. Terrarien sind wegen der schlechteren Belüftung weniger zu empfehlen.
  • Zeitaufwand: Im Vergleich zu anderen Tieren muss man für Mäuse relativ wenig Zeit aufbringen. Täglich müsst ihr die Näpfe und Wasserflaschen reinigen und neues Futter und Wasser bereitstellen. Einmal pro Woche müsst ihr die Kot- und Urinecke der Tiere reinigen, die Einstreu austauschen und überprüfen, ob die Mäuse Essensvorräte angelegt haben, weil Obst und Gemüse schnell verderben. Eine Komplettreinigung des Käfigs ist nur alle vier Wochen nötig. Ihr solltet auch immer wieder neue Elemente in den Käfig integrieren, um für Abwechslung zu sorgen.
  • Futter: Farbmäuse ernähren sich überwiegend vegetarisch, benötigen aber auch tierisches Eiweis. Eine Maus benötigt pro Tag etwa einen gestrichenen Löffel Körnermischung und wenig frisches Obst und Gemüse. Zwei- bis dreimal pro Woche solltet ihr ihnen außerdem Mehlwürmer, Quark oder gekochtes Ei geben.
  • Kuschelfaktor: Mäuse sind keine Kuscheltiere. Auch wenn sie etwas an Menschen gewöhnt werden können, sollte man sie nur beobachten und akzeptieren, dass sie sehr zarte Tiere sind. Aber auch mit dem Beobachten der kleinen Nager können besonders ältere Kinder und Erwachsene viel Spaß haben.
  • Kosten: Für vier Mäuse müsst ihr mit mindestens 20 bis 40 Euro rechnen. Für eine Grundausstattung mit Käfig und Innenausstattung müsst ihr etwa 100 bis 200 Euro veranschlagen. Vieles könnt ihr auch selbst bauen und basteln. Nahrung, Tierarzt und neues Zubehör kosten im Jahr etwa 150 bis 200 Euro. Für außerplanmäßige Tierarztbesuche solltet Ihr weitere Ausgaben in Höhe von bis zu 200 Euro im Jahr einplanen.
  • Besonderheiten: Mäuse werden nur etwa eineinhalb bis zweieinhalb Jahre alt. Sie sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Ein Platz im Kinderzimmer ist deshalb nicht sinnvoll. Ihre Ruhephasen solltet ihr unbedingt respektieren. Vor der Anschaffung solltet ihr außerdem testen, ob ihr mit dem Geruch der Tiere leben könnt. Denn sie markieren ihr Revier mit Urin.

4. Meerschweinchen

Meerschweinchen

Meerschweinchen brauchen mindestens einen weiteren Artgenossen, um sich wohl zu fühlen.

  • Haltung: Meerschweinchen sind neugierige, agile und gesellige Tiere. Sie sollen nicht alleine leben und brauchen mindestens einen weiteren Artgenossen, um sich wohl zu fühlen. Kaninchen ersetzen dabei kein zweites Meerschweinchen. Außerdem wollen die Tiere beschäftigt werden und brauchen Abwechslung.
  • Gehege: Meerschweinchen brauchen ausreichend Platz. Optimal ist ein sicher gestaltetes Gehege im Freien. Achtet dabei auch auf einen Unterschlupf und schattige Plätze. Im Sommer wird es den Tieren leicht zu heiß. Schützt die sie nachts vor Füchsen und Mardern. Wollt ihr die Meerschweinchen in der Wohnung halten, sollte das Gehege für zwei bis drei Tiere mindestens zwei Quadratmeter groß und besonders abwechslungsreich gestaltet sein.
  • Zeitaufwand: Mindestens zweimal am Tag solltet ihr den Tieren Frischfutter geben sowie das Wasser und Heu auffüllen und altes Futter entfernen. Alle drei Tage müsst ihr das Gehege der Meerschweinchen säubern. Einmal pro Woche solltet ihr außerdem einen Gesundheitscheck durchführen, um Krankheiten nicht zu übersehen. Die Nägel der Tiere müsst ihr alle drei bis zehn Wochen schneiden.
  • Futter: Meerschweinchen sollten sich von Gräsern, Kräutern, Blättern und Gemüsepflanzen ernähren, nicht aber von Getreide. Die Tiere benötigen Tag und Nacht Heu in einer Raufe zum Fressen. Ergänzend sind bestimmte Gemüsesorten wie Chicoree, Kopfsalat, Paprika, Tomaten, Fenchel, Salatgurke, Karotte und auch Karottengrün sinnvoll. Auch verschiedene Kräuter wie Basilikum, Bohnenkraut, Estragon und Kerbel sind sehr gut für die Meerschweinchen. Aber nicht alle Gemüse- und Kräutersorten sind geeignet.
  • Kuschelfaktor: Meerschweinchen sind reine Beobachtungstiere. Zum Kuscheln sind sie nicht geeignet. Besonders wenn man sie hochhebt oder herumträgt versetzt sie das in großen Stress. Viele Meerschweinchen verfallen dann in eine Art Schockstarre. Einige Tiere lassen sich aber auch gerne vorsichtig streicheln.
  • Kosten: Zwei Meerschweinchen kostet etwa 20 bis 100 Euro. Für eine Grundausstattung mit Gehege, Napf, Wasserflasche, einem zusätzlichen Freigehege und einigem mehr zahlt ihr etwa 100 bis 300 Euro. Besonders beim Gehege kann man aber auch vieles selbst bauen. Für Futter, Heu, Einstreu, Parasitenbehandlung, ggf. Krallenschneiden, Zahnkontrolle beim Tierarzt, und neues Zubehör fallen jährlich knapp 700 Euro an. Für ungeplante Tierarztbesuche im Fall von Krankheiten oder Verletzung sollte man bis zu 200 Euro pro Jahr einplanen.
  • Besonderheiten: Meerschweinchen sind tagaktiv. Sie werden etwa vier bis acht Jahre alt.

5. Zwergkaninchen

Kaninchen

Weil Kaninchen Höhlenbewohner sind, braucht jedes Tier ein Schlafhäuschen.

  • Haltung: Als gesellige Tiere brauchen Kaninchen unbedingt mindestens eines, besser zwei weitere Kaninchen zur Gesellschaft. Männchen, die sogenannten Böcke, sollten kastriert sein – auch um Rang- und Revierkämpfe zu verhindern. Wenn ihr auch Weibchen halten wollt, informiert Euch unbedingt zur Zusammensetzung der Gruppe. Meerschweinchen können weitere Kaninchen nicht ersetzen.
  • Gehege: Kaninchen sollten am besten im Freien gehalten werden. Das Außengehege sollte für zwei bis drei Tiere mindestens sechs Quadratmeter groß sein und Schutz vor Kälte und Hitze bieten. In der Wohnung solltet ihr Kaninchen nur halten, wenn ihr ihnen neben einem Unterschlupf auch Zugang zum ganzen kaninchensicher gestalteten Zimmer gewährt. Der Unterschlupf sollte mindestens 150 mal 75 Zentimeter groß und nach oben oder vorne offen sein. Weil Kaninchen Höhlenbewohner sind, benötigt außerdem unbedingt jedes Tier ein eigenes Schlafhäuschen.
  • Zeitaufwand: Morgens solltet Ihr den Zwergkaninchen neues Heu anbieten. Mittags benötigen sie dann Frischfutter. Achtet außerdem darauf, dass immer ausreichend Wasser vorhanden ist und entfernt altes Futter und Kot. Einmal in der Woche solltet ihr den Käfig gründlich reinigen und außerdem einen Gesundheitscheck durchführen, um Krankheiten nicht zu übersehen. Die Krallen der Tiere müsst ihr drei bis zehn Wochen schneiden.
  • Futter: Zwergkaninchen sollten Tag und Nacht Heu in einer Raufe zum Fressen haben. Außerdem solltet ihr Obst wie Apfel und Birne, Gemüse wie Karotten, Futterrüben, Broccoli, Fenchel und unbehandelten Salat und auch Grünfutter wie Löwenzahn, Petersilie und Gräser füttern. Abgewelktes Grünfutter und Kohl solltet Ihr nicht füttern.
  • Kuschelfaktor: Zwergkaninchen sind Beobachtungstiere. Manchen Zwergkaninchen lassen sich streicheln, andere mögen es gar nicht. Ihr solltet sie nicht hochheben oder herumtragen, denn das stresst die Tiere.
  • Kosten: Ein Zwergkaninchen kostet zwischen 25 und 70 Euro. Dabei liegen die Kosten im Tierheim ähnlich hoch wie bei seriösen Züchtern. Eine Basisausstattung inklusive Gehege liegt bei etwa bei 300 Euro. Futter, Einstreu, Nagehölzer, regelmäßige Tierarztbesuche etc. kosten im Jahr knapp 700 Euro. Für ungeplante Tierarztbesuche im Fall von Krankheiten oder Verletzung sollte man bis zu 200 Euro pro Jahr einplanen.
  • Besonderheiten: Zwergkaninchen können acht bis zehn Jahre alt werden.

6. Hamster

Hamster

Werden Hamster angefasst oder herumgetragen, setzt sie das unter Stress.

  • Haltung: Sie sehen unheimlich süß aus, sie brauchen nicht allzu viel Platz und leben gerne alleine. Einem Hamster im Laufrad zuzusehen, macht bestimmt Spaß. Das ideale Haustier also für Familien? So einfach ist das nicht. Denn Hamster haben bestimmte Bedürfnisse, die zumindest mit einer Haltung im Kinderzimmer nicht gut zu vereinbaren sind. Hamster brauchen Ruhe und sind nachaktiv. Wer also tagsüber auf Unterhaltung hofft, wird enttäuscht. Werden die Tiere beim Schlafen gestört, bringt das ihren Tag-Nacht-Rhythmus durcheinander. Und ganz wichtig: Hamster wollen nicht geknuddelt werden. Werden sie angefasst oder herumgetragen, setzt sie das unter Stress. Hamster am besten erst für Kinder ab frühestens etwa sechs Jahre anschaffen.
  • Käfig: Der Hamster braucht einen mindestens 100 x 50 x 50 Zentimeter großen Käfig mit mehreren Ebenen. Wichtig ist, dass das Tier Verstecke, Platz zum Laufen Beschäftigungsmöglichkeiten hat. Zum Graben Kleintierstreu, Heu und Stroh mischen und mindestens 20 Zentimeter tief ins Unterteil des Käfigs füllen. Zur Pflege braucht der Hamster ein Sandbad.
  • Zeitaufwand: Die Toilette bzw. die Stelle, an der der Hamster sein Geschäft erledigt, muss jeden Tag gereinigt werden. Den ganzen Käfig solltet ihr einmal pro Woche komplett saubermachen. Auch Füttern steht natürlich jeden Tag auf dem Programm. Eine besondere Freude macht ihr dem Hamster, wenn ihr seine Umgebung abwechslungsreich gestaltet und immer mal wieder verändert. Wenn der Hamster handzahm ist, könnt ihr im in der Wohnung aus natürlichen Materialien einen Spielparcours bauen. Bitte nur unter Aufsicht benutzen lassen!
  • Futter: Der Hamster braucht täglich frisches Wasser. Trockenfuttermischungen sollten viele Blüten, Früchte und Kräuter und nur wenig Nüsse und Weizen enthalten. Gebt ihm außerdem frisches Futter in kleinen Stücken wie Gurke, Paprika oder Karotte. Tiere aus der Zoohandlung, die oft nur Trockenfutter kennen, müssen sich langsam an frisches gewöhnen. Zwei- bis dreimal pro Woche sollte es nicht-vegetarische Nahrung für den Hamster geben, einen Mehlwurm zum Beispiel oder etwas Hüttenkäse.
  • Kuschelfaktor: Am besten nicht zu oft und immer behutsam kuscheln. Was für uns ein Vergnügen ist, ist für den Hamster eine Herausforderung. Denn eigentlich will er seine Ruhe haben und sich zurückziehen. Wenn er sich bedroht fühlt, können schon mal seine Zähnchen zum Einsatz kommen.
  • Kosten: Das Tier selbst kostet in der Zoohandlung oder beim Züchter zwischen 5 und 20 Euro. Für den Käfig inklusive Häuschen, Einstreu, Heu, Futternapf, Tränke und Spielmaterialien sind etwa 150 Euro fällig. Hinzu kommen die fortlaufenden Kosten für Futter, Heu, Einstreu und weitere Käfigausstattung. Möglichweise fallen auch Kosten für den Tierarzt an.
  • Besonderheiten: Der Hamster will keine Artgenossen um sich haben. Daher am besten nur ein Tier halten. Männliche Hamster sind normalerweise umgänglicher als Weibchen. Hamster werden zwei bis drei Jahre alt.

7. Schildkröte

Schildkröte

Wichtig zu wissen: Der Kauf der unter Artenschutz stehenden Tiere ist mit einigem Papierkram verbunden.

  • Haltung: Bei uns am meisten verbreitet sind die Griechische und die Europäische Landschildkröte. Die folgenden Angaben beziehen sich auf diese Tiere. Generell gilt bei Schildkröten: Sie wirken recht genügsam, aber sie artgerecht zu halten, ist gar nicht so einfach. Auch weil die Tiere locker 50 Jahre alt werden, sollte die Anschaffung gut überlegt sein. Am besten hält man Schildkröten alleine oder in einer Gruppe von Weibchen bzw. mehreren Weibchen und einem männlichen Tier. Haustiere wie Hunde, Hasen oder Katzen dürfen ihr Gehege nicht betreten.
  • Haus/Gehege: Schildkröten brauchen ein großzügiges Freigehege. In einem Terrarium in der Wohnung oder auf dem Balkon können sie nicht artgerecht gehalten werden. Schildkröten halten Winterruhe. In der Natur suchen sie sich dafür einen kühlen Ort, fressen nicht mehr, scheiden noch mehrere Wochen lang Kot aus, bis der Darm leer ist, und graben sich ein. In der Wohnung lässt sich dieser Vorgang am ehesten durch einen speziellen Kühlschrank simulieren. Im Garten begeben sich die Schildkröten selbstständig in die Winterruhe. Der Halter muss dafür sorgen, dass sie vor Frost und anderen Tieren geschützt sind.
  • Zeitaufwand: Täglich Kot aus dem Gehege zu entfernen sowie Futter und Trinkwasser bereitzustellen, dauert nicht allzu lange. Etwas aufwändiger ist die Vor- und Nachbereitung der Winterruhe. Auch das Gehege in gutem und sicherem Zustand zu halten, kostet Zeit.
  • Futter: Am besten geht es den Tieren, wenn sie faserreiche Pflanzen wie Wildkräuter als Nahrung bekommen. Gemüse und Obst gehören nicht täglich auf den Speiseplan. Das Futter sollte abwechslungsreich, frisch und frei von Pestiziden sein. Wer selbst Salat für die Schildkröten anbaut, sollte auf künstlichen Dünger verzichten. Getrocknetes Heu eignet sich als Beikost. Wenn sich der Panzer wellt oder porös wird oder die Augen trüb sind, stimmt etwas nicht!
  • Kuschelfaktor: Den Tieren zuzusehen, ist faszinierend. Zum Kuscheln und Herumtragen sind sie nicht geeignet.
  • Kosten: Eine männliche Schildkröte kostet zwischen 80 und 150 Euro. Für weibliche Tiere nach der Geschlechtsreife verlangen Züchter etwa 400 Euro. Schildkrötenhäuser gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Die einfachsten und nicht unbedingt zu empfehlenden kosten etwa 40 Euro, die hochwertigeren bis zu mehreren Hundert Euro. Hinzu kommen je nach Aufwand nicht unerhebliche Kosten für das Freigehege sowie nach Bedarf Wärmelampen, Zeitschaltuhren und Tierarztbesuche.
  • Besonderheiten: Der Kauf der unter Artenschutz stehenden Tiere ist mit einigem Papierkram verbunden und sollte bei einem seriösen Züchter oder einer Auffangstelle erfolgen. Schildkröten sind empfindlich. Sie holen sich leicht mal eine Erkältung oder Parasiten. Also immer gut beobachten, informiert bleiben und bei Bedarf einen Tierarzt zu Rate ziehen!

8. Fische

Aquarium

Eine Grundregel fürs Aquarium: Je größer die Wassermenge ist, desto besser. 

  • Haltung: Ein Aquarium sieht toll aus. Es macht Freude und ist entspannend, die Fische zu beobachten. Die Pflege braucht nicht allzu viel Zeit. Die Anschaffung sollte dennoch gut überlegt und vorbereitet sein. Denn ein paar Voraussetzungen müssen stimmen, damit es den Tieren wirklich gut geht.
    Das Aquarium sollte an einem hellen, aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützten Platz stehen. Ein Raum, in dem viel Trubel herrscht, in nicht geeignet. Bei der Auswahl der Fische ist darauf zu achten, dass sie gut miteinander zurechtkommen. Für den oberen, mittleren und unteren Schwimmbereich eignen sich jeweils unterschiedliche Arten. Für Anfänger sind unter anderem Neonsalmer, Guppys und Welse besonders zu empfehlen.
    Noch ein Hinweis: Unsere Angaben beziehen sich auf die Einrichtung von Süßwasser-Aquarien, da diese deutlich kostengünstiger und einfacher zu pflegen sind als Salzwasser-Aquarien und sich daher für Einsteiger besser eignen.
  • Aquarium: Wie groß das Aquarium sein muss, hängt auch davon ab, welche und wie viele Fische man sich zulegen möchte. Ein Volumen von 100 Litern sollte es aber mindestens haben. Je größer die Wassermenge ist, desto leichter können Pflegefehler selbst ausgeglichen werden. Ein Muss sind eine Beleuchtung und ein Filter, je nach Fischart ist auch eine Heizung nötig. Auf dem Boden werden eine Schicht nährstoffhaltiges Bodensubstrat und darüber eine Schicht Kies verteilt. Hinzu kommen Pflanzen sowie im Fachhandel erhältliche Steine, Wurzeln und Hölzer. Wird auch eine Strukturrückwand angebracht, können sich die Tiere besser orientieren. Wichtig: Erst wenn sich die Wasserwerte richtig eingestellt haben, meist nach etwa zwei Wochen, können die neuen Bewohner einziehen.
  • Zeitaufwand: Für die Pflege von Fischen und Aquarium sollten pro Wochen ein bis zwei Stunden veranschlagt werden. Gefüttert werden die Tiere mindestens einmal täglich, besser noch bis zu dreimal am Tag. Auch müssen täglich Tiere, Pflanzen, Technik und Temperatur geprüft werden. Einmal pro Woche werden die Scheiben gereinigt, abgestorbene Pflanzen entfernt und ein Teil des Wassers ersetzt. Einmal pro Monat müssen die Innenfilter gereinigt und der Boden gesäubert werden. Weitere Tätigkeiten nach Bedarf.
  • Futter: Fische bekommen eine Mischung aus Trocken-, Frost- und Lebendfutter. Wichtig: Immer nur so viel geben, dass das Futter nach einigen Minuten verspeist ist! Sonst bleiben Reste im Wasser – und das schadet der Wasserqualität. Einige Experten empfehlen außerdem regelmäßige Vitamingaben.
  • Kuschelfaktor: Glitsch! Glubber! Zum Kuscheln sind Fische tatsächlich gar nicht geeignet. Im Gegenteil: Jeder unnötige Griff ins Becken sollte vermieden werden. Umso schöner ist es, den Tieren dabei zuzusehen, wie sie ihre Bahnen durchs Becken ziehen.
  • Kosten: Ganz schwer zu sagen. Denn gerade bei Aquarien gibt es eine riesige Bandbreite von Möglichkeiten – angefangen bei der Größe des Beckens über die Auswahl von Fischen und Pflanzen bis hin zur Technik. Ganz grob kann man sagen: Ein kleines Aquarium mit Zubehör gibt es bereits ab etwa 130 Euro. Monatlich muss man zwischen 20 und 50 Euro veranschlagen. Fische, die für Einsteiger geeignet sind, kosten zwischen einem und zehn Euro pro Exemplar
  • Besonderheiten: Fische können notfalls auch mal eine Woche ohne Betreuung überstehen. Besser ist es, für Urlaube und andere Abwesenheiten rechtzeitig eine Vertretung zu organisieren.

9. Wellensittich

Wellensittiche

Wellensittiche sind Schwarmtiere und sollten daher mindestens zu zweit gehalten werden.

  • Haltung: Eins steht fest: Mit Wellensittichen habt ihr immer Action im Haus. Die Tiere zwitschern, brabbeln, tschilpen und schnalzen. Gerne flattern und klettern sie im Käfig herum oder fliegen durchs Zimmer. Wichtig zu wissen: Wellensittiche sind Schwarmtiere und sollten daher mindestens zu zweit gehalten werden. Die Zucht ist (in Deutschland) genehmigungspflichtig, daher am besten nur Weibchen oder nur Männchen – von Fachleuten Hennen und Hähne genannt – kaufen!
  • Käfig/Voliere: Der Käfig muss genug Platz für kurze Flüge bieten. Für ein Paar sollte er mindestens 1,50 x 60 x 100 Zentimeter groß sein. Grundsätzlich gilt: Je größer, desto besser! Die Vögel brauchen Spielzeuge und Kletterstangen, am besten aus Naturholz, sodass die Vögel daran nagen und ihre Krallen wetzen können. Täglich sollte ihnen ein Freiflug von mehreren Stunden ermöglicht werden – in einem Raum ohne giftige Pflanzen oder gefährliche Gegenstände und bei geschlossenem Fenster. Eine Außenhaltung ist grundsätzlich möglich. Voraussetzung ist eine Voliere, die vor Zugluft geschützt ist und einen beheizten Schutzraum hat.
  • Zeitaufwand: Der Käfig muss täglich grob und einmal pro Woche gründlich gereinigt werden. Die Vögel müssen regelmäßig gefüttert werden, am besten zweimal am Tag. Bitte nie vergessen zu füttern! Schon wenn die Tiere mal 24 Stunden nichts zu fressen haben, kann es gefährlich für sie werden.
  • Futter: Wellensittiche fressen Körnermischungen aus dem Fachhandel. Ergänzend kommt Frischkost wie Salat, Obst und Kräuter hinzu. Wer mag, kann Keimlinge ziehen und frisch verfüttern. Ein perfekter, gesunder Snack für die Tiere! Zudem benötigen sie immer frisches Trinkwasser. Ein Kalkstein deckt den Kalziumbedarf der Tiere.
  • Kuschelfaktor: Klar, so richtig knuddeln lassen sich Wellensittiche nicht. Wenn sie zutraulich sind, kann man sie aber auf die Hand nehmen und vorsichtig streicheln. Das Vertrauen der Tiere erlangt man am besten, wenn man sich den Tieren immer wieder langsam nähert und Kontakt mit ihnen aufnimmt.
  • Kosten: Im Tierheim zahlt man für ein Tier eine Schutzgebühr von etwa 10 bis 15 Euro. Beim Züchter können die Preise auch gerne mal bei 50 Euro liegen. Der Käfig und das Spielzeug kosten insgesamt zwischen 50 und 200 Euro, je nach Größe und Qualität. Die monatlichen Kosten für zwei Wellensittiche liegen bei rund 10 bis 20 Euro. Bei Bedarf kommen Kosten für Tierarztbesuche dazu.
  • Besonderheiten: Wellensittiche, die in Käfigen leben, werden um die acht bis zehn Jahre alt, in Ausnahmefällen bis zu 15 Jahre. Für Kinder sind die Tiere grundsätzlich geeignet. Es muss allerdings klar sein, dass sie keine Schmusetiere sind. Der Käfig muss so gesichert sein, dass gerade kleinere Kinder nicht dagegen schlagen oder die Tür öffnen können.

10. Pferd

Pferd

Nicht erst seit Bibi & Tina wissen wir: Pferde können die allerbesten Freunde sein.

  • Haltung: Ob das Pferd ein Haustier ist, darüber kann man streiten, denn ins Haus kommt es ja normalerweise nicht. Wer auf einem Bauernhof lebt, kann es immerhin zuhause halten. Alle anderen müssen einen anderen Wohnort für ihr Tier finden. Was in jedem Fall zu berücksichtigen ist: Pferde brauchen viel Platz, Zeit und Liebe – und sind ziemlich teuer. Eine günstigere Alternative ist eine Reitbeteiligung, bei der man sich gegen Geld regelmäßig um ein Pferd kümmern und es reiten kann.
  • Stall/Koppel: Wichtig ist ein guter Stall mit viel Luft und Licht und immer frischem Heu und Stroh. Auch andere Pferde sollten da sein, denn die Tiere brauchen andere Artgenossen um sich herum. Dazu kommt eine große Weide. Optimal ist es, wenn die Tiere sich rund um die Uhr frei bewegen können, Minimum sind ein paar Stunden täglich. Nur ein Ausritt pro Tag ist zu wenig.
  • Zeitaufwand: Mindestens zwei Stunden pro Tag sollte man schon rechnen. Selbst wenn man sich ums Ausmisten, Füttern und Weidegänge nicht kümmern muss, ist es gut, sich viel Zeit zu nehmen, um das Pferd zu pflegen, zu striegeln und zu reiten. Nur so können Tier und Halter eine Verbindung zueinander aufbauen. Werden die Tiere nicht geritten, lassen sie sich mit einem Parkour oder wechselnden Ausläufen beschäftigen.
  • Futter: Pferde brauchen viel Wasser und zwei bis drei Mal täglich Futter. Sie fressen Heu und Hafer. Außerdem mögen sie Leckereien wie Möhren oder Äpfel. Auf der Weide gibt’s außerdem frisches Gras. Wichtig: Die Tiere müssen viel kauen. Fresspausen von mehr als vier Stunden schaden ihrem Magen.
  • Kuschelfaktor: Enorm, wenn man ich mit seinem Liebling vertraut gemacht hat. Pferde lassen sich streicheln und striegeln. Und sich an seinen mächtigen Körper zu schmiegen und den Kopf an seinen zu legen, ist ein tolles Gefühl.
  • Kosten: Beim Kauf gilt: Es kommt darauf an. Pferde haben sehr unterschiedliche Preise, je nachdem, was sie können, welche Rasse sie haben, wie alt sie sind und aus welcher Zucht sie stammen. Gute Reitpferde kosten mehrere zehntausend Euro. Angehende Freizeitpferde gibt es schon für etwa 2.000 Euro. Für Stall, Futter und möglicherweise Versorgung fallen monatlich hohe Summen anfallen. Hinzu kommen Kosten für Sattel und Zaumzeug, Reitkleidung, den Tierarzt, den Hufschmid, eine Haftpflichtversicherung und möglicherweise einen Pferdeanhänger fürs Auto oder weitere Anschaffungen. Bei Bedarf fallen weitere Kosten für einen Reitkurs und den Beritt – so nennt man das Einreiten eines Jungtieres – an.
  • Besonderheiten: Nicht erst seit Pipi Langstrumpf oder Bibi &Tina wissen wir: Pferde können wunderbare Haustiere und die allerbesten Freunde sein.


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