Umdenken

Urlaub mit Kleinkindern

Die Kinder möchten Kaninchen streicheln und auf Baumstämmen herumklettern. Die Eltern würden gerne am Strand liegen oder ins Museum gehen. Wie ein Familienurlaub trotzdem gelingen kann. Ein Beitrag unseres Kooperationspartners „elternbriefe“.

veröffentlicht am 28.06.2024

Ach, wie war das doch mit dem Baby so bequem! Seine Ferienwünsche beschränkten sich auf die gewohnte Nahrung und die Nähe der Eltern. Im Kinderwagen am Lago Maggiore fühlte es sich genauso wohl wie im Tragetuch in Wiener Museen. Kleinkinder sind da ungleich heikler.

Fast alles, was erwachsene Urlauber reizt – gewaltige Landschaften, putzige Altstädte, die Siesta am Strand – lässt sie kalt. Für sie zählen andere Kinder, das Kaninchen und das Rinnsal hinterm Haus. Und vor allem wollen sie ihre nimmermüde Bewegungslust austoben. Viele Eltern wiederum langweilt es, auf jedem gefällten Baum herumzuklettern. Der Frust scheint programmiert.

Langsamkeit statt Action

Einen Ausweg versprechen Ferienangebote mit Kinderbetreuung. Aber wer garantiert schon, dass sich Zweijährige in einer fremden Ferienbetreuung wohlfühlen? Mehr Erfolg verspricht Eltern deshalb der Versuch, durch die Kinder eine andere Art Urlaub zu entdecken: Gemächlichkeit statt Action. Die Seele baumeln lassen. Zeit füreinander. Wieder achtsam werden für die kleinen Wunder am Wegesrand. Mit den Augen der Kinder das Staunen vor der Schöpfung neu lernen.

Dazu müssen Familien nicht in die Karibik fliegen. Unsere Großeltern machten’s vor. Sie muteten sich keine strapaziöse Anreise zu, sondern fuhren mit Kind und Kegel „in die Sommerfrische“, die Berliner zur Ostsee, die Münchener ins Alpenvorland. Jahr für Jahr zu denselben Gastgebern, bei denen sich die Kinder zu Hause fühlten, bekannte Gesichter wiedersahen – und keine Babysitter brauchten. Kinderärztinnen halten diese Art Urlaub für erholsamer. Ihre Faustregel: je kleiner das Kind, desto näher das Ferienziel. Als ideal für junge Familien empfehlen sie die Mittelgebirge, Nord- und Ostsee, den südlichen Alpenraum und (in der Vor- oder Nachsaison) das Mittelmeer.

Kontakt mit anderen Kindern

Daneben hängt der Erholungswert von Familienferien entscheidend von der Unterkunft ab.

Ferienwohnungen und -häuser gestatten ein Leben im eigenen Rhythmus und bieten Bewegungsfreiheit für die Kinder. Für Väter und Mütter bedeuten sie zwar oft Hausarbeit unter verschärften Bedingungen; sie können aber versuchen, die Kinder darin einzubeziehen und ein (Lern-)Spiel daraus zu machen. Ähnlich geht es Familien beim Camping; größere Kinder lockt dabei zusätzlich ein Hauch von Abenteuer. Anders Familienferienstätten: Sie entlasten Eltern weitestgehend von allen Versorgungs-Notwendigkeiten und bieten Rundum-Service plus Freizeit-Programme für Jung und Alt.

Der größte Vorzug hier wie da: Der Kontakt zu Familien mit gleichaltrigen Kindern ist garantiert. Im Kleinen funktioniert das auch, wenn befreundete Familien gemeinsam in die Ferien fahren. Dann können die Eltern ab und zu gegenseitig auf ihre Sprösslinge aufpassen und doch mal zu zweit Landschaft, Sport und / oder Kultur genießen.

 

Dieser Beitrag unter elternbriefe.de

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