Beziehung
Gibt es Liebe auf den ersten Blick? Expertinnen beantworten Fragen zur Partnerwahl
Die große Liebe zu finden, ist für viele Menschen ein wichtiges Lebensziel. Andere haben den Traumpartner oder die Traumpartnerin schon gefunden. Was Experten über Partnersuche, Liebe und Beziehung denken.
veröffentlicht am 31.01.2025
Gibt es Liebe auf den ersten Blick?
Das hängt davon ab, wie man „Liebe“ definiert. Der „erste Kick“ ist oft ein faszinierender Moment, der uns in Kontakt mit unserem inneren Bedürfnis nach Verbindung bringt. Die Anziehung auf den ersten Blick basiert oft auf Instinkten, hormonellen Reaktionen und körperlicher Sympathie. Unser Unterbewusstsein bewertet innerhalb von Sekunden, ob jemand “passt” – optisch, durch Körpersprache und sogar Geruch.
Viele Menschen berichten, dass sie sich beim ersten Treffen mit jemandem sofort “verliebt” gefühlt haben. Oft handelt es sich dabei um eine starke emotionale oder körperliche Anziehung, die sich wie Liebe anfühlt. Diese Verbindung kann ein magischer Moment sein, der den Beginn einer tiefen Beziehung einleitet. Viele Beziehungen, die als “Liebe auf den ersten Blick” beginnen, entwickeln sich tatsächlich zu langanhaltenden Partnerschaften. Andererseits können solche Gefühle auch vergänglich sein, wenn sich herausstellt, dass die anfängliche Anziehung auf Dauer nicht förderlich ist.
Christa Appelt ist Gründerin und CEO der Partnervermittlung Christa Appelt und dort seit mehr als 30 Jahren als Partnervermittlerin tätig.
Es gibt ganz sicher Verliebtheit auf den ersten Blick. Ob dieser erste Eindruck trägt, um ein Leben miteinander zu führen, hängt von beiden Persönlichkeiten ab. Wenn die Augen von Menschen wirklich Fenster zur Seele sind, kann vom Zauber des Anfangs aus beständige Liebe gelingen. Es geht also darum, ob eine Person sich so gibt wie sie ist. Zudem hängt es von der menschlichen Reife beider Partner ab. Nietzsche schrieb, dass Reife vorliegt, „wenn Grund und Oberfläche sich berühren“. Leider klaffen aber innere Welt und äußere Performance oft weit auseinander.
Mit der gestellten Frage eng verbunden ist die Frage, ob es die Richtige oder den Richtigen überhaupt gibt. Als Christen sollten wir sicher sein, dass Gott mit jeder und jedem von uns einen Plan hat. Das heißt aber nicht, dass es nur einen einzigen Menschen auf der Welt gibt, der für uns als Ehepartner „vorgesehen“ wäre. Das bewirkt erst die Ehe – und bis dahin gibt Gott uns sicherlich mehrere Chancen, die wir ergreifen können oder eben auch nicht.
Martin Kugler gründete vor 20 Jahren die katholische Plattform für Partnersuchende kathTreff.org.
Um es kurz zu machen: Ja! Ich bin der Meinung, es gibt sie, die Liebe auf den ersten Blick! Vermutlich ist es auch genau das, was sich viele in Sachen Liebe erhoffen: wenn ich den Einen oder die Eine zum ersten Mal sehe, trifft mich genau in diesem Moment Amors Pfeil und es ist eine klare Sache – für beide. Manchmal kann es so auch kommen, dass diese beiden Menschen das gewisse Etwas schon beim ersten Anblick spüren.
Es kann aber auch sein, dass es sich dabei um eine einseitige Anziehung handelt, also eine der beiden Personen das Besondere fühlt, die andere Person aber gar nichts. Und genauso kann es sein, dass die Liebe das ist, was sich über einen längeren Zeitraum entwickelt. Folglich reicht ein Blick nicht immer aus, um festzustellen, dass da Magisches zwischen zwei Menschen ist, gemäß dem Lied von Klaus Lage „Tausendmal berührt, tausendmal ist nix passiert. Tausend und eine Nacht und es hat Zoom gemacht.“ Egal wie es kommt, die Liebe sucht sich ihren Weg; manchmal eben schneller, manchmal etwas langsamer.
Marina Sommerstorfer ist Ehe- und Familienseelsorgerin im Bistum Augsburg, angesiedelt an der Außenstelle Kempten.
Es gibt sicherlich eine spontane Faszination, verbunden mit großer Anziehungskraft. Man kann aus dem Moment heraus eine tiefe Verbundenheit spüren, die meistens damit einhergeht, dass man bewusst oder unbewusst etwas Vertrautes entdeckt. Das kann die Art und Weise sein, wie sich jemand eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht oder wie jemand spricht. Das Vertraute gibt eine gewisse Sicherheit. Man spricht auch von Schockverliebtheit, wenn man sich innerhalb von Sekunden zu einem Fremden hingezogen und sich in seiner Nähe gut fühlt. Man genießt den Moment und möchte mit der anderen Person zusammen sein.
Für eine tiefergehende Liebe braucht es jedoch Vertrauen, das erst entstehen und wachsen muss. Dabei lässt man sich längerfristig auf etwas ein, man kann sich fallen lassen und erlebt eine große Sicherheit. Diese Art von Liebe braucht Zeit, sie muss wachsen. Sie besteht auch nicht nur aus Romantik, man muss sogar das eine oder andere aushandeln, es ist über Lebensmodelle und Wertvorstellungen zu sprechen.
Eva-Maria Hesse berät in ihrer Praxis für Paarberatung in Nürnberg Paare und Familien.
Wie findet man den richtigen Partner/die richtige Partnerin?
Christa Appelt: Ganz einfach: Man wendet sich an jemanden, der sein Handwerk versteht – wie mich! Aber lassen Sie mich Ihnen noch ein paar andere Tipps geben, bevor ich den passenden Deckel für Ihren Topf finde. Es gibt viele Wege, den richtigen Partner zu finden: Zufall, Dating-Plattformen, in Clubs oder Vereinen oder im echten Leben. Es kommt lediglich auf die eigenen Vorstellungen, Ansprüche, Wünsche und Lebensziele an, die man für sein eigenes Leben verwirklichen möchte.
Den richtigen Partner findet man nicht, indem man wartet, sondern indem man dort aktiv wird, wo man auf Menschen auf Augenhöhe und festen, seriösen Bindungsabsichten trifft – unter der Devise „Gleich und Gleich gesellt sich gern“. Seine eigenen Ansprüche und Erwartungen zu überdenken und zu reflektieren und bereit sein, sich auf jemand anderen einzulassen – sind beste Voraussetzungen um die große Liebe zu finden! Und wenn Sie dabei Unterstützung möchten, bin ich gerne für Sie da.
Martin Kugler: Als Gründer einer katholischen Online-Plattform für Partnersuchende möchte ich zwei Dinge vorwegschicken: Wir glauben nicht, dass es den Himmel auf Erden gibt, und zwar auch nicht in einer noch so schönen und gelungenen Freundschaft oder Ehe. Es gibt auch Tiefen, Täler und Durststrecken. Und: Es ist erlaubt, auch und gerade für einen gläubigen Menschen, das Thema Partnersuche als Projekt anzugehen. Ich muss es nicht spontanen Zufalls- oder Vorsehungsmomenten überlassen, sondern kann überlegen, was ich tue, um mehr Leute in meinem Alter, in meiner Gedankenwelt kennenzulernen. Im realen Leben kann man das gut planen. Manchmal ist es vielleicht schwierig, wenn man zum Beispiel in einem kleinen Dorf in der Diaspora lebt. Dann kann man sich online helfen und auf diese Weise ein Fenster öffnen, das vielleicht sonst geschlossen geblieben wäre.
Um zu wissen, ob man an den Richtigen oder die Richtige gelangt ist, gibt es meiner Meinung nach einige Kriterien. Erstens: Kann ich mir diesen Menschen als Vater oder Mutter meiner Kinder vorstellen? Zweitens: Kann ich mir vorstellen, mit diesem Menschen alt zu werden? Drittens: Staune ich vor der Größe des Anderen? Letzteres sage ich gerade für Christen. Man kann den Fehler begehen, dass man sich verliebt und denkt, aus dir mache ich schon noch etwas. Aber diese Haltung ist gar nicht gut.
Generell wichtig ist eine gereifte Identität. Ist ein Mann noch ein Junge, der spielt und keine Verantwortung übernimmt? Ist eine Frau ein Beziehungswesen, das den Triumph der Überlegenheit nicht mehr braucht? Hat sie ihren Sinn im Sein gefunden und nicht nur im Haben? Wobei diese Fragen natürlich für beide gelten. Beide müssen eine gereifte Identität haben, damit eine lebenslange Partnerschaft gelingen kann.
Natürlich sind auch Kinder ein Thema. Vor allem, wenn beide noch jünger sind, ist es wichtig, sich die Frage zu stellen, ob beide Freude an Kindern haben und sich auf deren Unberechenbarkeit einstellen können. Ist er, ist sie gütig und liebevoll oder sind ihnen Kinder lästig? Wünscht er, wünscht sie sich Kinder oder ist ihnen das „Opfer“ zu groß?
Marina Sommerstorfer: Ein Patentrezept hierfür gibt es leider nicht, sonst hätten wir ja lauter perfekt matchende Paare. Die Frage nach dem „Wie“ gestaltet sich auf ganz vielfältige Weise. In der heutigen Zeit passiert da ganz viel über Dating-Plattformen und das aus verschiedenen Gründen. Aber genauso können zufällige Begegnungen über gemeinsame Bekannte, beim Spazierengehen, ein Abend in einer Bar/in einem Café Orte sein, an dem der richtige Partner/die richtige Partnerin auf einen wartet.
In meinen Augen ist es einfach wichtig, offen für die Liebe zu sein und offen für mein Gegenüber, egal ob in der virtuellen Welt oder überall dort, wo ich real unterwegs bin. Manchmal braucht es auch etwas Mut. Mut jemanden anzusprechen bzw. anzuschreiben und nicht (vergeblich) darauf zu warten selbst angesprochen zu werden. Und wenn es nicht auf Anhieb klappt, gilt es Zuversicht, Geduld und Offenheit zu bewahren. Manchmal passieren Dinge nämlich genau dann, wenn man am wenigsten damit rechnet und die Frage nach dem „Wie“ nicht entscheidend ist.
Eva-Maria Hesse: Am Anfang steht die Frage: Was ist der richtige Partner? Das kann natürlich nur jeder für sich beantworten. Aber für die meisten von uns sollte es jemand sein, bei dem Ehrlichkeit und Vertrauen eine wichtige Rolle spielen. Im Laufe der Zeit findet man heraus, ob jemand authentisch ist und zum Beispiel auch über vorangegangene Beziehungen und Trennungen erzählen kann sowie über seine Herkunftsfamilie reflektiert. Ein „richtiger“ Partner sollte auf jeden Fall Interesse zeigen an den Gefühlen und Gedanken des anderen und auch sich selber mitteilen.
Einen Partner findet man in der Regel nur, indem man rausgeht, sich Gruppen wie einem Sportverein oder einem Kochkurs anschließt oder zum Tanzen geht. In den eigenen vier Wänden ist es schwierig, jemanden kennenzulernen – außer man nutzt eine der vielen Online-Dating-Plattformen. Das kann auch funktionieren, aber da fehlt es zunächst einfach an dem Moment, in dem man die andere Person tatsächlich erlebt. Im realen Leben gibt es bessere Möglichkeiten, um ins Spüren zu kommen. Bei Online-Plattformen muss man etliche Treffen absolvieren, um zu merken, wie jemand tickt, wie spontan jemand sein kann usw.
Voraussetzung für Kennenlernen ist Offenheit und man sollte auch nicht zu sehr zu planen, also nicht zum Tanzen gehen und sich vornehmen, an diesem Abend noch die große Liebe zu finden. So wird es in aller Regel nicht zu funktionieren – ebenso wenig wie man sagen kann, ich verliebe mich heute sicher nicht. Der Partner fürs Leben kann einem auch im Supermarkt über den Weg laufen.
Was können Paare tun, damit die Liebe bleibt?
Christa Appelt: „Wir gegen den Rest der Welt“ – enthält viele wertvolle Hinweise darauf, wie Liebe dauerhaft bestehen kann. Hierzu zählen: Wertschätzung, Achtung und Dankbarkeit. Sich regelmäßig mit kleinen Gesten daran erinnern, was man aneinander liebt. Kommunikation und Offenheit. Nicht nur die großen Themen, sondern auch alltägliche Dinge zu teilen, stärkt die Verbindung. Konflikte sind normal. Wichtig ist, fair zu streiten – ohne Schuldzuweisungen, mit Respekt und dem Ziel, eine Lösung zu finden. Paare sollten regelmäßig und ehrlich über ihre Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse sprechen - auch in Bezug auf Intimität, emotionale und körperliche Nähe.
Regelmäßige „Date Nights“, gemeinsame Hobbys oder Rituale schaffen schöne Erinnerungen und stärken die Bindung. Kleine Gewohnheiten wie ein gemeinsamer Kaffee am Morgen oder ein abendliches „Wie war dein Tag?“ sorgen für Nähe. Besonders in unserer digitalen Welt ist es wichtig, bewusst Zeit füreinander zu schaffen, ohne Ablenkungen wie Smartphones. Jeder Partner sollte Zeit und Raum für seine eigenen Interessen, Freundschaften und Ziele haben. Dies sorgt für persönliche Erfüllung und verhindert Abhängigkeit. Wer seinem Partner vertraut, signalisiert Liebe und Freiheit, was oft die Basis für Treue ist. Liebe ist kein Zustand, sondern eine Entscheidung und ein Prozess, begleitet von Humor, gemeinsamen Lachen und Leichtigkeit. Die Fähigkeit, einander zu verzeihen, ist entscheidend für die Stabilität einer Beziehung.
Martin Kugler: Wichtig ist, dass beide an ihrem Charakter arbeiten möchten und sich nicht auf die Ausrede zurückziehen, ich bin halt so, mein Temperament ist halt so. Es ist ein gutes Rezept, gewisse Tugenden und gute Gewohnheiten einzuüben, denn das sind Dinge, die helfen, mit Krisen und Konflikten oder sogar mit einem Scheitern umzugehen. Beide sollten nicht verdrängen, was ihnen schwerfällt, sich nicht zurückziehen oder die Herausforderungen und den Schmerz betäuben. Besser ist es, das Gespräch zu suchen, um eine Klärung und Bereinigung herbeizuführen, die innere Stärke zu haben, um sich Konflikten zu stellen. Aus Sicht einer christlichen Website möchte ich noch hinzufügen: Gemeinsam beten, gemeinsam Pläne schmieden, gemeinsam anderen helfen – auch das sind Dinge, die Paare zusammenschweißen. Egoismus zu zweit bleibt Egoismus. Gerade wenn man, ob freiwillig oder unfreiwillig, keine Kinder hat, ist es wichtig, sich gemeinsam für andere zu engagieren.
Marina Sommerstorfer: Die Liebe ist eines der größten und wertvollsten Geschenke, die ich bekommen kann. Und so sollte ich damit auch umgehen: Fürsorglich, liebevoll, wertschätzend, … So ist es in einer Partnerschaft auch wichtig, sich immer wieder um die Liebe zu kümmern und sie nicht bildlich gesprochen im Glaskasten zu vergessen: Zeit zu zweit, kleine Aufmerksamkeiten, gegenseitige Unterstützung, Zärtlichkeiten, ein gutes Wort für meinen Partner/meine Partnerin können dabei helfen.
Sollte das (mit der Zeit) in den Hintergrund geraten und einer der beiden spüren, dass etwas fehlt oder zu wenig ist, kann es helfen, in einer offenen, ehrlichen und wertschätzenden Art darüber zu sprechen. Je früher damit begonnen wird, umso besser. Ruhig auch schon bei scheinbar kleinen Dingen anfangen in eine gute Kommunikation zu treten, nicht erst dann, wenn die wirklich großen „Probleme“ auftauchen und dann vielleicht eine gesunde Kommunikation schwerfällt und so tiefere gegenseitige Verletzungen entstehen können. Auch hier ist Vorsorge wichtig, damit die Beziehung lebendig, ehrlich und liebevoll bleibt.
Eva-Maria Hesse: Ein wichtiger Faktor ist, sich immer wieder Inseln zu schaffen, regelmäßige Dates auszumachen, bei denen man dem Alltag entflieht. Gerade wenn Kinder da sind, sollte man sich gezielt Zeiten suchen, in denen man unbeschwert und leicht miteinander umgehen kann, wo man Dinge tut, die einem Spaß machen. Spazieren gehen, tanzen, sich massieren, ins Kino oder Theater gehen – Zeit, in der nicht über Probleme gesprochen wird, sondern in der man das Beziehungskonto im Positiven aufladen kann.
Ein zweiter Faktor ist, eine gesunde Balance zwischen Bindung und Autonomie zu schaffen. Beides ist gleichermaßen wichtig in Beziehungen. Man sollte für die verbindenden Momente zu zweit sorgen, aber zugleich auch ein gutes Eigenleben pflegen. Es gibt sozusagen drei Säulen: die Säule Familienleben, wenn es Kinder gibt, die Eigenleben-Säule und die Paar-Säule. Diese Säulen müssen stabil gehalten werden. Dabei ist es gut, wenn man bewusst eigene Interessen, eigene soziale Kontakte, eigene Hobbys pflegt. Das bringt eine gute Dynamik in die Paarbeziehung und sorgt für Attraktivität und eine positive Fremdheit, die ein gewisses Interesse bei der anderen Person weckt. Paare, die alles zu zweit machen, ersticken sich mit ihrer Zweisamkeit. Es geht in Paarbeziehungen eher um eine gute Art der Unabhängigkeit als um Abhängigkeit.
Wichtig ist außerdem die Augenhöhe. Das heißt, dass sich die Partner immer auf der Erwachsenenebene begegnen und nicht einer über oder unter dem anderen steht. Sonst wäre es eher wie Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Das wäre schlecht, das sind oft Beziehungen, in denen einer kontrolliert: Hast du das Waschbecken geputzt? Warum bist du noch nicht zuhause? Es gibt sogar Paare, die sich mit Vati und Mutti ansprechen – sehr ungut.
Die Kommunikation sollte wertschätzend und respektvoll sein. Ganz wichtig ist es, eigene Wünsche und Erwartungen zu äußern, denn Bedürfnisse können sich im Laufe der Jahre verändern. Darüber sollte immer gesprochen werden, sodass man nach Lösungen suchen kann, wenn man merkt, dass man ein Bedürfnis der anderen Person nicht erfüllen kann oder will. Daraus ergibt sich eine gesunde Art der Auseinandersetzung. Streit hingegen, der mit Abwertung und Verletzung einhergeht, hat in Beziehungen nichts verloren. Gute Konfliktlösungsgespräche sind notwendig, damit der Motor einer Beziehung rund läuft.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die körperliche Nähe. Damit meine ich nicht nur Sex, sondern einen liebevollen zärtlichen Umgang miteinander. Sich in den Arm nehmen, sich berühren, sich küssen, miteinander kuscheln. Eine gewisse Körperlichkeit tut gut und schafft Verbindung. Über diese Zärtlichkeit wird auch das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet, das für eine gute Partnerschaft sorgt und letztlich ja auch den Unterschied zu einer freundschaftlichen Beziehung ausmacht.
Generell ist es wichtig, achtsam miteinander umzugehen, denn Beziehung ist kein Selbstläufer. Man muss sich immer um Beziehung bemühen und sie weiterentwickeln. Natürlich gibt es auch Krisen. Aber wenn man Krisen frühzeitig erkennt und auf sie reagiert, vielleicht regelmäßig einen kleinen Check-up macht und einen Blick von oben auf die Beziehung wirft, um zu schauen, in welchem Zustand die Partnerschaft ist, wo man vielleicht etwas ändern kann, dann ist das ein guter Weg, um lange miteinander in Beziehung bleiben zu können.