Partnerwahl

Sich selbst wertschätzen und alte Muster durchbrechen – So finden wir zu einer glücklichen Beziehung

Viele Menschen sind frustriert, weil sie trotz langer Suche noch keinen Partner oder keine Partnerin gefunden haben. Caroline Hehenberger und Alexander Tiesenhausen haben hilfreiche Tipps fürs Dating. Vor allem ein Faktor spielt dabei eine wichtige Rolle.

veröffentlicht am 23.01.2025

Viele Menschen finden trotz intensiver Suche keinen Partner oder keine Partnerin. Woran kann das liegen?
Alexander Tiesenhausen: Dafür gibt es viele Gründe. Oft suchen Menschen an den falschen Orten. Oder sie suchen zu verzweifelt und wirken dann unstimmig auf andere. Manche Menschen wissen auch gar nicht, wonach sie eigentlich suchen und lassen sich daher auf Dinge ein, die sie vielleicht gar nicht möchten. Sie suchen beispielsweise nach einer Beziehung und daten jemanden, der nach etwas Lockerem sucht, treffen sie sich jedoch weiterhin mit der Person. Sie haben dann die Hoffnung, dass sie die Person umstimmen können. Oder sie denken aufgrund eines geringen Selbstwertgefühls, sie hätte nichts Besseres verdient und müssten mit dem zufrieden sein, was sie bekommen.

Caroline Hehenberger: Häufig haben Menschen auch innere Blockaden oder tragen Muster in sich, die sie davon abhalten, erfüllende Beziehungen einzugehen und sich auf andere Menschen einzulassen. Bindungsangst ist hier ein häufiges Thema, auf der anderen Seite aber auch Verlustangst. In beiden Extremen werden zu viele Erwartungen an den Partner oder die Partnerin gestellt, die realistischerweise nicht erfüllt werden können. Bei vielen Menschen besteht zwar der Wunsch nach einer Beziehung, doch sie haben Probleme damit, sich einer Person zu öffnen, sich wirklich auf sie einzulassen und ein Commitment, also eine Verbindlichkeit, einzugehen. Eine Tendenz dazu sehen wir bei der jüngeren Generation, aber wobei das Thema sich auf unterschiedliche Weise durch alle Generationen zieht.

Warum finden sich manche Menschen immer in Beziehungen wieder, in denen sie unglücklich sind oder die ihnen Kummer bereiten?
Alexander Tiesenhausen: Viele Menschen haben eine Vorstellung von Beziehung, die sie vielleicht in ihrer Kindheit aufgeschnappt oder irgendwo gesehen haben. Sie wiederholen ein gewisses Muster und nehmen sich nie die Zeit, dieses zu reflektieren. Man nennt das in der Psychologie auch Reinszenierung. Möglicherweise reinszenieren sie eine Situation, in der sie sich ausgeliefert gefühlt haben, unbewusst immer wieder, um sie irgendwann zu verändern.

In unserem Buch geht es sehr viel darum, genau das zu verändern, weil wir viel mit Menschen arbeiten, die immer wieder die gleichen Dinge erleben, aber auch immer den gleichen Typ Mensch daten. Sie fühlen zu gewissen Eigenschaften und Verhaltensweisen hingezogen, weil genau das für sie mit Liebe verknüpft ist – obwohl es in der Realität oft nur sehr wenig mit gesunder Liebe zu tun hat.

Caroline Hehenberger: Es sind auf der einen Seite Bindungserfahrungen, die unsere Muster prägen, und auf der anderen Seite ist es der eigene Selbstwert. Wenn ich mir nicht erlaube, für meine Bedürfnisse und meine Grenzen einzustehen, dann zieht sich das durch sämtliche Beziehungen hindurch und führt immer wieder zu ähnlichen Situationen, in denen ich mich wahrscheinlich nicht wohlfühle.

Und wie gelingt es, diese Prägungen und Muster zu durchbrechen?
Caroline Hehenberger: Einerseits durch das Sich-bewusst-Machen, dass es da ein Muster gibt. Viele Menschen merken, dass es sich wiederholt und sie immer wieder an den Falschen geraten. Dann rate ich immer, innezuhalten und sich zu fragen, warum das so ist. Das ist wie in der Metapher vom Geisterfahrer: Ich kann mich natürlich die ganze Zeit fragen, warum alle in die falsche Richtung fahren. Ich könnte mich aber auch mal fragen, ob ich vielleicht selbst in die falsche Richtung fahre. Was trage ich dazu bei, dass ich immer wieder in diese Muster gerate? Mit diesen Erkenntnissen kann man dann arbeiten, kann in die Tiefe gehen, reflektieren, verstehen, was dahintersteckt, welche Prägungen und welche Bedürfnisse. Darüber hinaus ist es möglich, Dinge aus der Vergangenheit aufarbeiten und zu lernen, mit den eigenen Bedürfnissen konstruktiver umzugehen, um nicht immer wieder die gleichen Muster zu verfolgen.

Alexander Tiesenhausen: Ein Tipp wäre auch, beim Dating mal etwas anderes auszuprobieren. Dass man also vielleicht mal jemanden datet, der einem nicht sofort Schmetterlinge im Bauch oder Herzrasen verursacht, sondern wo es etwas ruhiger verläuft, wo man sich mehr Zeit nimmt und dadurch versucht, aus den gewohnten Dingen herauszukommen.

Caroline Hehenberger: Die Muster sind so in uns drin und so automatisiert, dass sie sehr schnell ablaufen. Und bei allem, was sehr schnell geht – also zum Beispiel das Gefühl, die Person gefällt mir sehr schnell sehr gut und ist die Richtige –, wirken meistens diese inneren Muster. Da ist es gut, Tempo rauszunehmen, mal was anderes zu machen, auch mal ins Gegenteil umzuschwenken und zu beobachten, wie es einem damit geht.

In Ihrem Buch geht es viel um das Thema Selbstliebe. Warum ist Selbstliebe Ihrer Ansicht nach ein entscheidender Faktor bei der Suche nach einer tragfähigen Beziehung?
Caroline Hehenberger: Unser Selbstwert trägt dazu bei, dass es uns gut geht, dass wir die Dinge, die wir brauchen, kommunizieren, unsere Bedürfnisse erfüllen und Grenzen setzen, wo uns Dinge zu weit gehen. All das trägt dazu bei, dass wir gesunde Beziehungen führen können. Selbstliebe oder der Selbstwert ist im Grunde genommen nicht anderes als die Überzeugung „Ich bin wichtig“. Wenn wir diese Haltung in unsere Beziehungen hineintragen, legen wir dadurch eine ganz andere Basis für Augenhöhe.

Alexander Tiesenhausen: Wir sprechen außerdem auch von Selbstakzeptanz. Wenn ich meine vermeintlichen Schwächen annehme, kann ich in Beziehungen authentischer sein, weil ich mich so zeige und mich so annehme, wie ich bin. Wenn ich jedoch das Gefühl habe, nicht in Ordnung zu sein, oder mich verstecken zu müssen, dann wird es schwierig, gute und gesunde Beziehungen einzugehen.

Caroline Hehenberger: Ja, genau. Häufig tappen Menschen in die Falle, dass sie das Gefühl haben, sich anpassen, hintenanstellen oder sehr viel geben zu müssen, um sich Liebe zu verdienen. Auf einer solchen Basis kann kein Gleichgewicht im Sinne einer gesunden Beziehung auf Augenhöhe entstehen.

Wie finden wir einen Partner oder eine Partnerin, der oder die wirklich zu uns passt?
Caroline Hehenberger: Die erste Frage, die man sich stellen sollte, ist: Was passt zu mir? Man sollte sich bewusst machen: Wie sieht für mich die ideale Beziehung aus? Was sind meine Werte? Was brauche ich? Das umfasst auch Fragen wie: Wieviel Zeit will ich miteinander verbringen? Wofür soll mein Partner, meine Partnerin da sein? Wofür brauche ich den anderen? In einer Zeit wie heute, in der Frauen unabhängiger sind, ist auch eine Frage: Was möchte ich, dass mein Partner in die Beziehung einbringt – wobei das natürlich auch umgekehrt gilt – und auch abzuleiten, woran ich das erkenne. Viele Menschen wünschen sich einen Partner, der ehrlich ist und mit dem sie offen kommunizieren können. Dann ist für mich immer die erste Frage: Du bist mit jemandem auf einem Date - woran merkst du, dass du mit der Person offen kommunizieren kannst, dass sie ehrlich zu dir ist? Welche Fragen musst du dafür stellen, und was musst du selbst dafür preisgeben?

Alexander Tiesenhausen: In der Beratung versuchen wir, eine genauere Vorstellung davon herauszuarbeiten, was sich jemand in seinem Leben und seinen Beziehungen wünscht. Zugleich ist es aber auch wichtig, ein bisschen kompromissbereit zu sein und nicht, so wie manche Leute es vielleicht etwas übertrieben machen, mit einer Checkliste mit 25 Punkten auf das erste Date zu gehen, und wenn die Person einen dieser Punkte nicht erfüllt, ist sie raus. Das ist nicht zielführend. Es braucht eine gewisse Grundvorstellung, aber auch die Bereitschaft und die Neugierde, zu sehen, dass Unterschiede oder Abweichungen auch interessant sein können.

Caroline Hehenberger: Es gibt „Nice-to-haves“ und „Must-haves“. Um manche Dinge führt kein Weg drumherum wie Respekt, Akzeptanz, Vertrauen, Ehrlichkeit. Und manche Dinge sind nice to have – dass er über 1,80 Meter groß ist oder dass sie gut kochen kann, oder dass man genau die gleichen Vorstellungen von Alltag und Lebensrhythmus hat. Es gibt viele Dinge, bei denen man Kompromisse eingehen kann. Es ist gut, sich zu überlegen, was sein muss, um dann auch Menschen auszusortieren, die da nicht reinpassen, und was die Themen sind, bei denen man Kompromisse eingehen kann und dann einen gemeinsamen Weg findet.

Alexander Tiesenhausen: Von diesen Vorstellungen lässt sich auch sehr gut ableiten, woran ich vielleicht noch arbeiten muss. Ich wünsche mir vielleicht einen ehrlichen Partner, eine ehrliche Partnerin, und traue mich selbst nicht, mich zu öffnen oder mich so zu zeigen, wie ich bin, und authentisch zu sein. Ich kann mir noch so viel Ehrlichkeit wünschen – wenn ich sie selbst nicht geben kann, wird kein ehrliches Gespräch entstehen.
tzen, wenn sie es nicht tut.

Wenn wir negative Erfahrungen gemacht haben, wie können wir uns trotzdem den Glauben an die Liebe bewahren und mit Zuversicht in eine neue Beziehung gehen?  
Alexander Tiesenhausen: Sehr wichtig für Menschen, die negative Erfahrungen gemacht haben, ist, dass sie nicht verallgemeinern und alle in einen Topf werfen. Aber Menschen, die immer wieder ihr Muster wiederholt haben, bekommen natürlich das Gefühl, dass es nur solche Menschen gibt: Alle Männer sind Betrüger, alle Frauen sind oberflächlich etc. Es ist gut, sich bewusst zu machen, dass jeder Mensch anders ist und dass, wenn man mal einen anderen Typ Menschen datet – vielleicht sieht man es auch im Freundeskreis –, auch etwas anderes möglich ist. Wenn man gar nicht daran glaubt, wird es schwierig.

Caroline Hehenberger: Es gibt schon auch eine Art selbsterfüllender Prophezeiung im Dating. Ich rate davon ab zu daten, wenn man dem Thema sehr negativ gegenübersteht, weil man zum Beispiel gerade eine unschöne Trennung hatte oder alte Wunden noch offen sind. Man wird dann diese Haltung ins Dating hineintragen und es wird wahrscheinlich nichts Schönes dabei herauskommen. Wenn ich da sitze und denke „Du bist genau wie die letzten fünf“, gebe ich der Person gar keine Chance oder die Möglichkeit, mich positiv zu überraschen.

Wenn das Thema gerade ganz negativ aufgeladen ist, sollte man lieber eine Pause einlegen und in sich gehen, um die alten Verletzungen aufzuarbeiten. Idealerweise geschieht das mit Unterstützung von Profis, aber es funktioniert auch alleine, wenn man sich fragt, was aus der Vergangenheit noch offen ist, wo man verletzt wurde, und wie man sich selbst liebevoll begegnen kann. Denn häufig urteilen Menschen über sich selbst sehr negativ und fragen sich etwa, wie sie nur so „dumm“ sein können, dass sie schmerzhafte Erfahrungen immer wiederholen. Rückblickend ist man natürlich immer schlauer, man denkt, man hätte es wissen müssen. Da ist es gut, zu sich selbst ein bisschen liebevoller zu sein und zu sagen, ja, ich habe diese Erfahrungen gemacht, ich habe daraus gelernt, ich gebe mir selbst die Chance, noch etwas anderes zu erfahren, ich habe das verdient. Denn oft verstärkt sich das negative Selbstwertgefühl – denn wenn ich immer das Gleiche erlebe, ist es scheinbar genau das, was ich verdient habe oder was ich immer wieder anziehe. Wenn viel Negativität da ist, sollte man versuchen, ins Innere ein positiveres Gefühl hineinzutragen und das dann in einem zweiten Schritt auch nach außen mitzunehmen.

Was können wir tun, um in unseren bestehenden Beziehungen zufriedener zu sein?

Alexander Tiesenhausen: Unsere eigenen Bedürfnisse besser kennenlernen, wahrnehmen und kommunizieren. Den Mut zu haben zu kommunizieren. Ich glaube, einer der größten Faktoren, warum Menschen in Beziehungen unzufrieden sind, ist, dass auf ihre Bedürfnisse nicht eingegangen wird. Es kann sein, dass das vom Partner, der Partnerin ausgeht, weil er oder sie ignorant oder respektlos ist. Es kann aber auch daran liegen, dass ich selbst meine Bedürfnisse nicht äußere, weil ich mir das nicht zutraue, nicht den nötigen Selbstwert habe, oder weil ich nicht das Gefühl habe, ich hätte es nicht verdient, dass meine Bedürfnisse erfüllt werden. Es kann auch sein, dass ich meine Bedürfnisse gar nicht kenne.

Caroline Hehenberger: Es ist tatsächlich so schwierig und so einfach zugleich. Der Spruch „Beim Reden kommen die Leute zusammen“ stimmt. Ganz häufig wird über Themen nicht ausreichend gesprochen und die Lösungen sind greifbar nahe. Wenn wir die Dinge die ganze Zeit mit uns selbst ausmachen, kommen wir oft in eine Abwärtsspirale, bei der dann am Ende die imaginäre Katastrophe steht, die Trennung. Doch in der Realität ist es selten so dramatisch, es geht um Alltagsthemen, für die man gemeinsam Lösungen erarbeiten kann. Wenn ich zum Beispiel gerne mehr Zeit oder weniger Zeit miteinander verbringen würde – darüber kann man reden.

Ein weiterer Aspekt ist: Es ist gut, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die im eigenen Kontrollbereich liegen. Ich kann den Partner nicht verändern, aber ich kann herausfinden, wo ich noch ansetzen kann, was ich noch ausprobieren kann. Bei Menschen, die in einer Beziehung sind und nicht sicher sind, ob sie noch funktioniert, ob sie sich trennen oder weitermachen sollen, rate ich immer: Probiere alles aus, was du in deinem Kontrollbereich tun kannst, also zum Beispiel kommunizieren oder versuchen, konstruktivere Konfliktgespräche zu führen. Man kann zum Beispiel ganz viel am Kommunikationsstil feilen, sodass Konflikte nicht mehr so eskalieren müssen wie sonst. Wenn das alles nichts hilft, kann das Fazit sein, es funktioniert nicht. Aber davor gibt es Vieles, was man tun kann.

In unserem Buch beschreiben wir den sogenannten Circle of Control. Er umfasst Umstände und Themen, die wir unter Kontrolle haben. Im Gegensatz dazu steht der Circle of Concern mit den Themen und Umständen, auf die wir keinen direkten Einfluss haben. Ich kann bei jedem Thema reflektieren, welche Dinge ich nicht kontrollieren kann und wo ich sehr wohl ansetzen kann. Ich kann nicht kontrollieren, wie sich eine andere Person verhält, welche Entscheidungen sie trifft, aber ich kann kommunizieren, warum es mir wichtig ist, dass sie ihr Verhalten ändert – oder Grenzen setzen, wenn sie es nicht tut.

Doppelporträt Caroline Hehenberger und Alexander Tiesenhausen

Caroline Hehenberger-Weber und Alexander Tiesenhausen haben zusammen das Buch „Vom Dating-Frust zur glücklichen Beziehung“ (Nymphenburger Verlag) geschrieben. Die Psychologin Hehenberger-Weber bietet in ihrer Praxis in Graz Beziehungs-, Sexual- und Paarberatung an. Tiesenhausen, Psychologe und Sportwissenschaftler, berät in seiner Grazer Praxis oder online und verbreitet seine Tipps auch auf Social Media.

Grenzen erkennen – eine Übung von Caroline Hehenberger und Alexander Tiesenhausen


Um erfolgreich Grenzen setzen zu können, musst du zunächst wissen, wo deine Grenzen überhaupt liegen. Nutze die folgenden Reflexionsfragen, um deine Grenzen klarer zu definieren, und notiere deine Antworten.

  • Wo andere meine Grenzen überschritten haben
  • Wo ich meine eigenen Grenzen überschritten habe
  • Was ich bisher zugelassen habe und in Zukunft nicht mehr zulassen will

Wenn du eine Vorstellung davon hast, wo deine Grenzen liegen, ist der nächste Schritt, diese auch zu setzen. Das bedeutet, dass du dir darüber klar wirst, was du möchtest oder nicht möchtest und dann auch dafür einstehst. Vor allem wenn du es nicht gewohnt bist, klare Grenzen zu setzen, kann das anfangs schwierig sein. Du kannst dabei jedoch nach einem ganz einfach Schema vorgehen:

Schritt 1: Erkenne, was dir zu weit geht Bevor du eine Grenze setzen kannst, musst du wissen, was genau diese Gren ze ist. Gute Indikatoren dafür sind Situationen, Handlungen, Aussagen oder Bitten, die in dir eine negative emotionale Reaktion oder einen starken inne ren Widerstand auslösen.

Schritt 2: Finde heraus, warum du diese Grenze setzt Hinter jeder Grenze steckt ein Bedürfnis, das dir als Richtungsweiser dient. Das kann zum Beispiel das Bedürfnis nach Respekt, Ruhe, Distanz oder Zeitsein. Die Frage, die du dir dazu stellen kannst, ist: »Wie werde ich mich füh len, wenn ich diese Grenze setze und sie gewahrt wird?«

Schritt 3: Kommuniziere deine Grenze Deine Grenzen können von anderen nur dann gewahrt werden, wenn du sie klar und deutlich kommunizierst. Gehe dabei folgendermaßen vor:

  • Sage, was du nicht (mehr) möchtest
  • Sage, warum du es nicht möchtest (zum Beispiel wegen einer Emotion oder eines Bedürfnisses)
  • Sage, was du dir stattdessen wünschst

Schritt 4: Erwarte möglichen Widerstand Nicht jede Grenze wird sofort bereitwillig akzeptiert werden – das gehört leider dazu. Dieser Widerstand ist jedoch nicht aussagekräftig darüber, ob diese Grenze »richtig« oder »falsch« ist. Nur du weißt, was du brauchst, da mit du dich wohl fühlst. Stehe daher zu deinen Grenzen und setze, wenn nötig, Konsequenzen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

Schritt 5: Ziehe nötige Konsequenzen Wenn deine Grenze von anderen nicht respektiert wird, ist es wichtig, zu nächst zu prüfen, ob die Grenze klar kommuniziert wurde. Manchmal kann es nötig sein, die andere Person ein zweites Mal daran zu erinnern, was genau du (nicht) möchtest. Falls sich die Situation auch dann nicht verbessert, kann es notwendig sein, sich von der Person zu distanzieren oder den Kontakt abzubrechen. Denn letztendlich kannst nur du dafür sorgen, dass deine Grenzen gewahrt werden, und dein Fokus sollte immer auf deinem eigenen Wohlbefinden liegen. Das ist vielleicht nicht immer einfach, aber diese Aufgabe kann niemand anderes für dich übernehmen.

Beim Setzen von Grenzen ist es ähnlich wie bei vielen anderen Fähigkeiten, die wir neu erlernen müssen – es erfordert Übung und Geduld, und es wird uns zu Beginn wahrscheinlich nicht allzu leichtfallen. Beginne daher klein und sei nachsichtig mit dir, wenn es nicht auf Anhieb so gut klappt, wie du es gerne hättest. Auch kleine Erfolge dürfen gefeiert werden! Dein Selbstwertgefühl wird sich nicht über Nacht verbessern, aber wenn du jeden Tag ein bisschen mehr für deine Bedürfnisse und Grenzen einstehst, wirst du deinen Selbstwert dadurch stetig steigern können.


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