Wichtiges Amt
Taufpatin oder Taufpate werden leicht gemacht
Schon bevor der Tauftermin steht, überlegen sich Eltern, wer Patin oder Pate ihres Kindes werden könnte. Rund um das Patenamt gibt es von beiden Seiten aus viel zu klären. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
veröffentlicht am 07.12.2022
Warum braucht man Taufpaten?
Seit es die Taufe gibt, gibt es auch das Amt der Taufpaten. Ihre Aufgabe ist es zunächst, den Täufling während der Taufzeremonie zu begleiten. Handelt es sich um ein kleines Kind, versprechen die Paten gemeinsam mit den Eltern im Namen des Täuflings, sich für das Gute und gegen das Böse und seine Versuchungen zu entscheiden und sich zu Gott zu bekennen. Während des Taufgottesdienstes stehen die Patinnen und Paten mit am Taufbecken. Sie halten zum Beispiel die Taufkerze oder nehmen den Täufling während der Zeremonie auf den Arm. Oftmals tragen sie auch Fürbitten oder Taufsprüche vor.
Welche Rolle spielen Taufpatinnen und Taufpaten im Leben eines Kindes?
Bei einer Patenschaft geht es weniger um teure Geschenke, sondern vielmehr darum, das Patenkind auf seinem Lebensweg zu begleiten, es im Glauben zu unterstützen und den Eltern in ihrer religiösen Erziehung beizustehen. Im Laufe der Zeit soll sich eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Paten und Kind aufbauen, damit sie ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Oft übernehmen Taufpatinnen und -paten später auch die Firmpatenschaft.
Wer ist der richtige Taufpate/die richtige Taufpatin für mein Kind?
In der Regel wählen Eltern ihnen nahestehende Erwachsene aus, zum Beispiel die eigenen Geschwister oder gute Freunde, denen sie vertrauen und die ihre Werte, ihre Lebenseinstellung und ihren Glauben teilen. Ist der Täufling schon etwas älter, können es Menschen sein, die ihm ohnehin schon nahestehen. Meist sind es zwei Paten, idealerweise ein Mann und eine Frau, die auch Patenonkel und Patentante genannt werden. Dahinter steht der Gedanke der geistlichen Elternschaft. Es ist aber auch möglich, die Taufe mit nur einem oder ganz ohne Paten zu vollziehen. Mehr als zwei Patinnen oder Paten sind in der katholischen Kirche nicht vorgesehen, es gibt jedoch die Möglichkeit, darüber hinaus Taufzeugen zu benennen.
Welche Voraussetzungen sollten Taufpatinnen und Taufpaten mitbringen?
Taufpatinnen und -paten sollten mindestens 16 Jahre alt sein und neben der Taufe auch die Erstkommunion und die Firmung empfangen haben. Außerdem müssen sie Mitglied der katholischen Kirche sein. Solange es einen katholischen Paten gibt, können sich Menschen, die nicht katholisch oder orthodox sind, als Taufzeugen ins Taufbuch eintragen lassen. Eine Ausnahme gilt für orthodoxe Christinnen und Christen, die in dem Fall eine echte Taufpatenschaft übernehmen können.
Was ist der Unterschied zwischen Taufpaten und Taufzeugen?
Taufpatinnen und -paten sind selbst getauft, gefirmt und Mitglieder der katholischen Kirche, denn sie begleiten ihr Patenkind im Leben, aber auch im katholischen Glauben. Wünschen sich Eltern einen Taufpaten für ihr Kind, der nicht der katholischen Kirche angehört, können sie ihn zusätzlich zu einem katholischen Taufpaten als Taufzeugen benennen. Taufzeuginnen und -zeugen können wie Taufpaten auch in den Taufgottesdienst und die Zeremonie eingefunden und ins Taufbuch eingetragen werden. Und auch wenn sind nicht das offizielle Amt bekleiden, können sie eine wichtige Rolle im Leben ihres Patenkindes spielen.
Wie viele Patenkinder dürfen Paten haben?
Es gibt keine Obergrenze für die Anzahl der Patenkinder. Da es die Aufgabe einer Patin oder eines Paten ist, zum Patenkind eine tiefe Bindung aufzubauen und es in seiner religiösen Entwicklung zu unterstützen, sollte man sich gut überlegen, für wie viele Patenkinder man diese Zeit aufbringen kann.
Welche Unterlagen benötigt ein Taufpate für die Taufe?
Wer Taufpatin oder -pate werden will, beantragt in seiner Heimatgemeinde vorab einen Patenschein. Dazu ruft man am besten beim zuständigen Pfarrsekretariat an. Die Bescheinigung wird dort in der Regel kostenlos ausgestellt und dann – am besten über die Eltern des Täuflings – in deren Gemeinde eingereicht. Wer sich nicht sicher ist, zu welcher Gemeinde er gehört, kann das beim nächstgelegenen Pfarramt erfragen. Bei der Taufe werden die Namen der Paten im Taufbuch eingetragen.
Müssen Taufpatinnen oder Taufpaten bei der Taufe anwesend sein?
Da Patinnen und Paten bei der Taufzeremonie eine wichtige Rolle spielen, ist ihre Anwesenheit im Normalfall geboten. Wird ein Pate jedoch krank oder ist aus einem anderen wichtigen Grund verhindert, kann er sich vertreten lassen und dennoch ins Taufbuch eingetragen werden. Manche Gemeinden empfehlen, das Taufversprechen dieses Paten in einem Gottesdienst nachzuholen.
Muss ich als Patin oder Pate im Gottesdienst etwas sagen?
Ist der Täufling noch klein, übernehmen es die Eltern und Paten in seinem Namen, ihren Glauben zu bekennen und dem Bösen zu widersagen. Das geschieht in einem Frage-Antwort-Ritus, der sich an die einleitenden Sätze des Zelebranten anschließt.
Zelebrant: Widersagt ihr dem Satan?
Eltern/Paten: Ich widersage.
Zelebrant: Und all seinen Werken?
Eltern/Paten: Ich widersage.
Zelebrant: Und all seinen Verlockungen?
Eltern/Paten: Ich widersage.
Zelebrant: Glaubt ihr an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde?
Eltern/Paten: Ich glaube.
Zelebrant: Glaubt ihr an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, der geboren ist von der Jungfrau Maria, der gelitten hat, gestorben ist und begraben wurde, von den Toten auferstand und zur Rechten des Vaters sitzt?
Eltern/Paten: Ich glaube.
Zelebrant: Glaubt ihr an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben?
Eltern/Paten: Ich glaube.
Danach spricht die gesamte Taufgemeinde mit dem Zelebranten das Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen, den Schöpfer
des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Tragen Patinnen und Paten Fürbitten vor?
Oftmals werden Paten gebeten, eine Fürbitte im Taufgottesdienst vorzulesen. In der Regel werden diese vor Beginn als Vordrucke verteilt. Der Zelebrant kündigt im Verlauf des Gottesdienstes die Fürbitten an und bittet alle Vortragenden nach vorne in den Altarraum, wo sie der Reihe nach vorlesen. Fürbitten beginnen mit der Anrede „Großer Gott“, „Lieber Gott“, „Guter Gott“, „Herr“, „Herr im Himmel“ oder „Vater im Himmel“. Darauf folgt die Fürbitte, die als Wunsch formuliert ist. Die Gemeinde ergänzt im Anschluss “Wir bitten Dich, erhöre uns.“
Wie schreibe ich als Patin oder Pate eine Fürbitte?
Manchmal werden Patinnen und Paten im Vorfeld der Taufe gebeten, eine eigene Fürbitte zu formulieren. Darin kann man Gott direkt ansprechen und um alles bitten, was man sich für sein Patenkind wünscht. Etwa um Gesundheit und Kraft, Fröhlichkeit und Zuversicht, Vertrauen und Menschen, die immer für es da sind. Vor allem aber auch darum, dass Gott an seiner Seite steht.
Der Text könnte zum Beispiel lauten:
Lieber Gott, begleite dieses Kind auf seinem Lebensweg. Lass es gesund und geborgen aufwachsen und stehe ihm bei, wann immer es dich braucht. Schenke ihm die Gabe, das Gute zu sehen, die Kraft, auch schwere Zeiten zu meistern. – Wir bitten dich, erhöre uns.
Weiter Beispiele finden sich unter Fürbitten für die Taufe
Was ist ein Taufversprechen?
In einigen Gemeinden ist es üblich, dass die Paten im Gottesdienst ein Taufversprechen an den Täufling richten. Darin versichern sie, immer für ihn da zu sein und ihn auf seinem Glaubens- und Lebensweg zu begleiten.
Wie lange dauert eine Patenschaft und kann man sie aufheben lassen?
Eine Taufpatenschaft hat kein Ablaufdatum, sondern ist auf Lebenszeit angelegt. Tritt ein Taufpate aus der Kirche aus, ruht die Patenschaft. Es ist nicht möglich, Taufpatinnen oder -paten nachzunominieren, eine Patenschaft nachträglich zu ändern oder Paten aus dem Taufbuch streichen zu lassen. Immer wieder kommt es jedoch vor, dass der Kontakt zu einer Patin oder einem Paten abbricht. In diesem Fall kann ein anderer nahestehender Mensch die Aufgabe ehrenhalber übernehmen. So eine Patenschaft hat zwar kirchenrechtlich keine Bedeutung, kann aber genauso gelebt werden, wie eine offizielle Taufpatenschaft.
Übernehmen Taufpatinnen und Taufpaten das Sorgerecht, wenn die Eltern sterben?
Früher haben Patinnen und Paten beim frühzeitigen Tod der Eltern meist Vormundschaft und Sorge für ihre Patenkind übernommen. Das ist heute nicht mehr so. Als Taufpatin oder -pate hat man lediglich eine moralische Verpflichtung gegenüber seinem Patenkind, nicht aber eine rechtliche. Sollen sich Paten nach einem frühen Tod der Eltern um das Kind kümmern, muss das unabhängig von der Patenschaft testamentarisch und notariell festgelegt werden.
Welche Aufgabe haben Taufpatinnen und -paten bei der Erstkommunion?
Als Taufpatin oder -pate begleitet man ein Patenkind auf seinem Glaubensweg und ist daher in der Regel auch bei wichtigen Festen wie der Erstkommunion dabei. Oftmals sitzt man im Gottesdienst mit den Eltern zusammen in der Nähe des Kommunionkindes. Viele Paten übernehmen auch eine Fürbitte im Gottesdienst oder zünden die Kommunionkerze an. Die konkrete Ausgestaltung variiert von Gemeinde zu Gemeinde und von Familie zu Familie. Feste Pflichten haben Taufpatinnen und -paten bei der Erstkommunion jedoch nicht.
Was machen eine Taufpatin oder ein Taufpate bei der Firmung?
Ein Firmling kann seine Firmpatin oder seinen Firmpaten frei wählen. Nicht selten übernimmt einer der Taufpaten auch dieses Amt, denn es wird von der katholischen Kirche so empfohlen. Während des Gottesdienstes spenden ein Bischof oder Weihbischof jedem Firmling das Sakrament. Die Firmpatinnen und -paten stehen währenddessen zur Unterstützung hinter ihren Schützlingen und legen ihre rechte Hand auf ihre rechte Schulter.
Brauchen Zwillinge bei ihrer Taufe unterschiedliche Paten?
Die Beziehung zwischen einer Patin oder einem Paten und ihrem Patenkind soll besonders und exklusiv sein. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, dass jedes Kind seine eigenen Paten hat. Das gilt auch für Zwillinge oder Geschwister, die zur gleichen Zeit getauft werden.
Was schenke ich meinem Patenkind?
Eine Patenschaft gründet eine besondere Beziehung zwischen zwei Menschen, denn eine Patin oder ein Pate soll sein Patenkind lebenslang begleiten und unterstützen. Daher bieten sich Geschenke an, die symbolisch für die Taufe und die neue Verbindung stehen. Es geht nicht darum, etwas Teures zu schenken, sondern etwas mit Bedeutung. Beliebt sind personalisierte Anhänger, Bilder, Kreuze oder Wanduhren, in denen auch die Taufsymbole vorkommen. Aber auch selbstgemachte Taufgeschenke stehen hoch im Kurs.
Was wünsche ich meinem Patenkind zu Taufe?
Zu einem Taufgeschenk gehören auch ein paar Zeilen der Paten an das Patenkind. Sie sollten persönlich formuliert sein und das auf den Punkt bringen, was einem in der Beziehung zum Patenkind wichtig ist. Zum Beispiel:
Liebe(r) …,
heute ist ein großer Tag. Du empfängst die Taufe und ich habe das Glück, dich als Taufpatin heute und auf deinem weiteren Lebensweg begleiten zu dürfen. Ich werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst, und wünsche dir von Herzen Gottes Segen, Menschen die an der Seite stehen und ein erfülltes Leben. Deine …
Weitere Glückwünsche finden sich unter „Die schönsten Taufsprüche und Glückwünsche“