Fragen und Antworten
Mit Kindern über den Glauben sprechen
Kinder tun sich mit Begriffen wie Gott, Himmel oder Engel noch leicht. Doch was, wenn Fragen kommen? Dann müssen Eltern oft ihre eigenen Vorstellungen erstmal überdenken. Ein Beitrag unseres Kooperationspartners „elternbriefe“.
veröffentlicht am 30.09.2021
Noch tut mein Sohn sich leicht mit diesen Begriffen: Der liebe Gott hat die Welt gemacht und schenkt uns das Essen. Er wohnt im Himmel und bei ihm die Oma, die im vorigen Sommer gestorben ist. Die Engel, ganz klar, haben Flügel und beschützen ihn auf dem Schulweg und in der Nacht. Ich nicke dazu und weiß doch: Wenn ich mir selbst diese und andere Begriffe erklären müsste, die ich im Glaubensalltag so oft verwende – ich käme schön ins Schwitzen. Und es wird nicht einfacher, im Gegenteil: „Mama, was ist das, Heilige Dreifaltigkeit?“, wollte Finn kürzlich nach einem Gottesdienst von mir wissen.
Über meinen Glauben zu sprechen, habe ich nie gelernt
Meine Erinnerungen an Religionsunterricht, Kommunion- und Firmstunden helfen mir da auch nicht mehr. Irgendwie habe ich mich mittlerweile von vielem verabschiedet, was meinem Kinderglauben selbstverständlich war – wie gesagt: irgendwie. Aber die Inhalte meines Erwachsenenglaubens präzise auszubuchstabieren oder gar mit anderen darüber zu sprechen, habe ich nie gelernt. Es war ja auch nie gefordert. Viele Begriffe sagen mir nichts, scheinen mir aus einer fremden Welt zu stammen – irgendwie geheimnisvolle, mystische Bezeichnungen oder einfach nur sperrige, inhaltsleere Worthülsen: Allmächtiger Gott, Transzendenz, Auferstehung … Für meinen religiösen Hausgebrauch habe ich eine genaue Deutung unter „unwichtig“ abgelegt – aber jetzt fühle ich mich durch meinen Sohn herausgefordert, meinen „erwachsenen“ Glauben aufzuspüren.
Sich Zeit nehmen
Und ich werde mir bewusst Zeit dafür nehmen. Nicht nur weil mein Sohn mich fragt; mir liegt ja selbst an einem Glauben, der mir die tiefe Dimension der Welt und meines Lebens erschließt, der mich trägt und tröstet! „Irgendetwas Höheres wird es schon geben“, reicht mir nicht. Und auf keinen Fall will ich einen Glauben als Lückenfüller für alles, was ich (und die Wissenschaft) mir nicht erklären kann. Vielleicht finde ich ja bei den Frauen und Männern, die sich in „meiner“ Gemeinde ab und an zu Glaubensgesprächen treffen, ein paar gute Anregungen?
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