Umfrage

Was Gläubige sich von Seelsorgerinnen und Seelsorgern wünschen

Die Arbeit von Seelsorgenden wird heute von Kirchenmitgliedern durchaus kritisch betrachtet. Die Gläubigen haben klare Vorstellungen davon, was sie sich von Priestern, Pastoralassistentinnen und anderen Seelsorgern erwarten. Wir haben uns umgehört.

veröffentlicht am 27.03.2022

Echtes Interesse

Porträt Katharina Müller

Ich wünsche mir als Seelsorgerin oder Seelsorger jemanden, der mein Leben und seine Baustellen versteht beziehungsweise zu verstehen sucht. Dass er/sie aus seinem/ihrem eigenen Glauben antwortet – und nicht mit Floskeln wie „Jesus sagt“ oder „die Kirche glaubt“. Der- oder diejenige muss sich trauen, authentisch über seinen/ihren eigenen Glauben zu sprechen und mir damit einen Handlauf zu Gott zu bauen.
Katharina Müller aus Freiburg, 40 Jahre, Mutter von drei Söhnen

Bedürfnisse wahrnehmen

Porträt Alexander Supper

Von einem Seelsorger oder einer Seelsorgerin erwarte ich mir ein aktives Zugehen und Hinhören auf mich als Person. Außerdem ist mir die Wertschätzung der von mir geleiteten Jugend- und Pfarrarbeit wichtig. In meiner Gemeinde erlebe ich Priester, die ihren Blick auf den Bedürfnissen der Gemeinde haben, aber genauso auch welche, für die es nur ein klassischer Job zu sein scheint, der das Zelebrieren von Messen im Zentrum hat.
Alexander Supper aus Wien, 31 Jahre, Pfarrgemeinderat und Gruppenleiter der Pfadfinder

Sich Zeit nehmen

Porträt Michael Hofmann

Gerade in der jetzigen Zeit muss sich Seelsorge, um lebensorientiert zu bleiben, besonders systemelastisch in der Gesellschaft bewegen. Ein Da-Sein, ehrliches Zuhören, mit guten Worten die Sorgen des Alltags gemeinsam meistern. Oft geht das in Familie, Kirche, Vereinen verloren. Es braucht Zeit des Hinschauens, Hineinversetzens, aber auch eine Form von „Seelsorge to go“.
Michael Hofmann aus Zwölfaxing, 39 Jahre, Vater von zwei Kindern

Absolute Offenheit

Porträt Lea Graf

Von einem Seelsorger oder einer Seelsorgerin erwarte ich mir, dass sie gegenüber allen Personen, die mit ihren Anliegen zu ihnen kommen, offen sind – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, politischer Gesinnung, Bildungsgrad etc.
Lea Graf aus Tirol, 23 Jahre, Studentin


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