Freudentag
Ostern – Fest der Auferstehung
Ostern ist das wichtigste Fest im christlichen Jahr. An diesem Tag erfahren wir: Jesus war tot und ist auferstanden. Aus dem Tod entsteht neues Leben. Das Wunder von Ostern erklärt für Kinder.
veröffentlicht am 08.03.2021
Ostern ist das wichtigste Fest im christlichen Jahr. So traurig es ist, die Geschichte zu hören, wie Jesus gefangen genommen wurde und schließlich am Kreuz starb, so wichtig ist es auch, zu wissen, dass Jesus nicht tot geblieben ist. Nein, Gott hat Jesus vom Tod auferweckt! Und das ist, was am Ende zählt: Es wurde alles gut. Nachdem Jesus gestorben war, dachten alle seine Freundinnen und Freunde, dass alles, was er getan und gesagt hatte, nur wie ein schöner Traum gewesen war. Wie eine Seifenblase schien der Traum jetzt geplatzt. Doch dann geschah etwas, von dem sie nie zu träumen gewagt hätten: das Wunder von Ostern.
Die Bibel erzählt uns, wie am dritten Tag, nachdem Jesus gestorben war, einige Freundinnen von ihm sich auf den Weg zum Grab machten, um Jesus noch einmal etwas Gutes zu tun und seinen Körper mit kostbaren Salben einzubalsamieren. Es war noch sehr früh am Morgen. So trauten die Frauen zunächst ihren Augen nicht, als sie sahen, dass der große Stein, der das Grab verschloss, weggewälzt war und das Grab offen stand. Bestürzt rannten sie hinein und sahen: Jesus war nicht da, das Grab war leer! Hatte irgendeiner den Leichnam vielleicht sogar gestohlen? Auf einmal war da ein Engel, der zu ihnen sprach: „Fürchtet euch nicht. Jesus ist nicht hier, er ist nicht mehr tot, er ist auferstanden. Geht jetzt zu den anderen und erzählt ihnen das, was ihr erlebt habt.“ Und aufgeregt rannten die Frauen davon.
Doch sie waren noch nicht weit gelaufen, da sahen sie eine Gestalt, und als sie näherkamen, erkannten sie: Es war Jesus. Erschüttert und voller Freude fielen sie vor ihm nieder und umklammerten seine Füße, aber Jesus beruhigte sie: „Lauft zu den anderen und sagt ihnen, dass auch sie mich sehen werden.“ Da liefen die Frauen aufgeregt zu ihren Freunden und erzählten allen diese unglaubliche Neuigkeit. Die konnten es tatsächlich nicht glauben, doch noch an diesem Tag, als sie sich abends hinter verschlossenen Türen trafen, trat plötzlich wie aus dem Nichts Jesus in ihre Mitte und begrüßte sie, indem er sagte: „Friede sei mit euch.“ Und er zeigte seinen Freunden, dass wirklich er es war, den sie sahen. Zum Schluss sagte er zu ihnen: „Erzählt alles, was ihr mit mir erlebt habt, den Menschen weiter, die ihr trefft.“ Auch anderen Freunden erschien der auferstandene Jesus an diesem Tag und auch noch später. Und allen trug er auf, seine Botschaft den Menschen in der Welt weiterzuerzählen.
Das Weizenkorn muss sterben, damit es neues Leben bringt
Wir wissen heute glücklicherweise schon vor dem Ostersonntag, dass Jesus vom Tod auferstanden ist. Er hat den Tod besiegt, und seitdem dürfen auch wir hoffen, dass wir nach unserem Tod zu neuen Leben auferstehen. Ein schönes Symbol dafür ist das Weizenkorn. Als Korn wird es in die Erde gelegt, also begraben und schläft dort viele Wochen lang, bis es durch Licht und Wärme zum Keimen angeregt wird. Neues Leben kommt aus dem Korn: ein Keim, der größer und größer wird und durch die Erde ans Tageslicht wächst. Mit Wurzeln, die die neue Pflanze fest in der Erde verankern. Und irgendwann bringt diese Weizenpflanze dann auch neue Körner und neues Leben.
Die Osternacht in der Kirche
Am frühen Morgen des Ostersonntags findet in der Kirche der Osternachts-Gottesdienst statt. Es ist noch dunkel, oft kalt, aber die ersten Vögel fangen schon an zu singen. Dann treffen sich die Gottesdienstbesucher beim Osterfeuer vor der Kirche. Sie sind erst seit Kurzem auf den Beinen und ihre Augen sind noch müde vom Schlaf. Nun kommen auch der Priester und die Ministranten mit einer großen Osterkerze. Der Priester segnet das Osterfeuer und entzündet an diesem Feuer die große Osterkerze. Deren Licht wird weitergegeben an alle Osterkerzen, die die Menschen mitgebracht haben. Dann ziehen alle in die Kirche ein, die jetzt – vorher noch stockdunkel – vom vielen Kerzenschein erhellt wird. Das Licht und die Dunkelheit sagen uns: So wie eine kleine Kerze die Dunkelheit verwandelt und erhellt, so hat Jesus durch seine Auferstehung den Tod verwandelt – zum Leben.
Im Ostergottesdienst werden viele Lieder gesungen und viele Geschichten aus der Bibel vorgelesen. Es wird erzählt, wie Gott, der die Welt geschaffen hat, für die Menschen sichtbar und spürbar wurde, und natürlich auch die Geschichte von der Auferstehung Jesu. Die Kirchenglocken, die seit Gründonnerstag Abend stumm geblieben waren, fangen an, laut und fröhlich zu läuten, wenn die Menschen in der Kirche das Loblied auf Gott, das Gloria und das Halleluja, singen. In manchen Kirchen findet der Ostergottesdienst auch am späten Abend des Samstags vor Ostern statt. In jedem Fall werden am Ende jedes Ostergottesdienstes mitgebrachte Osterspeisen vom Priester gesegnet. Dieses Essen, z. B. Osterbrot, Eier und Schinken, kommt dann beim Osterfrühstück zu Hause auf den Tisch.
Osterfrühstück
In vielen Familien wird am Ostersonntag ein besonderes Frühstück gegessen. Dann gibt es süßes Osterbrot aus feinem Teig, Osterschinken und natürlich die Ostereier – gefärbte Eier oder solche aus Schokolade. Es gibt Lämmchen aus leckerem Kuchenteig, das jedes Kind in einer speziellen Osterlamm-Backform backen kann. Oft hat das Lämmchen eine kleine Fahne bei sich. Lamm und Fahne sind ein Bild für Jesus Christus: Wie ein armes Opferlamm musste er sterben, doch die Fahne ist eine Siegesfahne: Denn Jesus hat den Tod besiegt. Am schönsten ist es, wenn um diesen Frühstückstisch, der mit Leckereien bestückt und mit Blumen geschmückt ist, auch Oma und Opa, Tante und Onkel oder Freunde sitzen und alle gemeinsam Ostern feiern.