Meine Zeit im Internat in Innsbruck

Alexandra Kleinhenz: „So eine Gemeinschaft tut gut“

Alexandra Kleinheinz (44) lebte fünf Jahre im Internat der Don Bosco Schwestern in Innsbruck und besuchte die benachbarte Handelsakademie. Heute betreibt die Mutter von zwei Söhnen mit ihrem Mann eine Frühstückspension in Kappl in Tirol.

veröffentlicht am 15.07.2020

Die Gemeinschaft, die ich im Internat erlebt habe, hat mich geprägt. Der familiäre Stil, das Zusammenleben mit Gleichaltrigen, das hat gepasst für mich! Anfangs waren wir mindestens vier Mädchen im Zimmer, genau weiß ich es nicht mehr, und im ganzen Internat etwa 25. Später gab es Doppelzimmer. Jeden Tag konnten wir den Gottesdienst besuchen. Meine Freundin und ich haben das auch immer getan. Morgens um halb sieben! Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich mich im Dunkeln anzog, um die anderen nicht zu wecken. Das war gar nicht so einfach! Der Gottesdienst und auch das Morgenlob waren ein starker Halt für mich. Das Gebet „Maria Hilfe der Christen“, das immer zum Schluss gesprochen wurde, war noch lange in mir drin.

Große Anhängerin der Pädagogik Don Boscos

Ich glaube, so eine Gemeinschaft zu erleben, tut jedem gut. Dass man sich an das Zusammenspiel gewöhnt, dass man lernt, sich an Regeln zu halten, an einen bestimmten Tagesablauf. Ein fester Rhythmus, ein kurzes Innehalten, vielleicht auch ein Gebet oder ein Gottesdienstbesuch, das gemeinsame Essen, das alles ist wichtig. Gerade, wenn man in eine Krise fällt. Das mussten wir ganz schlimm im Jahr 2015 erfahren, als unser jüngerer Sohn, der Martin, gestorben ist. Mit elf Jahren. In der Ausnahmesituation kann man damit nicht einfach beginnen, es muss schon in einem angelegt sein.

Mit einigen der Schwestern von damals bin ich bis heute in engem Kontakt. Wir schreiben uns und ich besuche sie manchmal, wenn ich in der Nähe bin. Ich bin eine große Anhängerin der Pädagogik Don Boscos. Es beeindruckt mich unglaublich, dass neue Errungenschaften der Hirnforschung Don Boscos Wirken bestätigen. Dass er so fortschrittlich war, schon vor 150 Jahren! Obwohl ich eigentlich nicht gerne vor anderen rede, habe ich selbst einen Vortrag über die Pädagogik von Don Bosco und Maria Mazzarello erarbeitet, den ich inzwischen an vielen Orten in ganz Tirol gehalten habe. 2018 bin ich Salesianische Mitarbeiterin Don Boscos geworden, habe mich also offiziell zum Leben im Geist Don Boscos bekannt. Unsere Gruppe trifft sich mehrmals im Jahr. Egal wie viel Stress ich habe – diese Zeit nehme ich mir!

Weitere Informationen über die Niederlassung der Don Bosco Schwestern in Baumkirchen nahe Innsbruck


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