Meine Zeit im Salesianum in München

Andreas Braun: „Gesehen, wo der Weg hingehen kann “

Sechs Jahre wohnte Andreas Braun (47) ab 1989 im Salesianum. Er machte eine Ausbildung zum Elektroniker, dann holte er sein Abitur nach und half auf den Gruppen mit. Der Berufsschullehrer lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Dingolfing.

veröffentlicht am 03.10.2020

Ohne das Salesianum wäre ich heute nicht der, der ich bin. Die vielen Menschen, die ich hier kennengelernt habe, die Gemeinschaft, das alles hat mich sehr geprägt. Hier habe ich gesehen, wo der Weg hingehen kann. Es sind Freundschaften entstanden, die bis heute halten. Ich habe unterschiedliche Gruppenleiter kennengelernt, Salesianer und weltliche. Ich habe gelernt, selbst mit Gruppen umzugehen. Heute, nach 20 Jahren als Lehrer, sagen meine Schüler immer, Herr Braun, Sie machen das schon gern, oder? Und das stimmt! Dass ich diesen Beruf für mich gefunden habe, habe ich auch dem Sales zu verdanken.

Typisch salesianische Werte: Gemeinschaft und Hilfestellung

Damals bin ich aus der Oberpfalz in die große Stadt gekommen, in eine Gruppe, in der die meisten schon im dritten Lehrjahr waren. Ich war sofort dabei, es hat gleich gepasst. Ganz am Anfang war ich mit meinen zwei Mitbewohnern aus dem Dreibettzimmer am Nockherberg. Das ist nicht gut ausgegangen… Tja, das Ausgehen und Feiern hat schon auch dazugehört. Ansonsten haben wir viel Sport gemacht, Fußball, Basketball, Volleyball, Tischtennis, Schwimmen. Jeden Abend nach dem Essen haben wir Tischkicker gespielt. Am Chiemsee waren wir regelmäßig segeln. Dass meine Gruppe einmal bei der Sales-Olympiade gewonnen hat, gehört bis heute zu meinen schönsten Erinnerungen.

Typisch salesianische Werte sind für mich Gemeinschaft und Hilfestellung. Ich habe zum Beispiel einmal mit einem Pater ein Beichtgespräch geführt. Der hat genau gewusst, in welchem Alter ich war, und hat die Probleme aufgegriffen, die gerade dran waren. Wir haben ganz normal geredet, das habe ich vorher nicht gekannt. Alles in allem war es eine wahnsinnig lehrreiche Zeit. Meine Kinder wissen, dass ich jedes Jahr am 6. Januar im Sales beim Ehemaligentreffen sein muss. Schon das zeigt, wie wichtig mir die Zeit war und immer noch ist!


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