Daniel Bejat: „Die Erzieher haben einen ermutigt und aufgefangen“

Ich bin ein sogenanntes Spätaussiedler-Kind und kam mit meiner Mutter und meinen beiden älteren Geschwistern von Rumänien nach Deutschland. Ich konnte kein einziges Wort Deutsch sprechen. Als ich dann in die vierte Klasse eingeschult wurde, merkte mein Lehrer schnell, dass das so keinen Sinn macht, da ich dem Unterricht überhaupt nicht folgen konnte. Er kannte das Canisiusheim in Bamberg, das damals vor allem Kinder und Jugendliche von Spätaussiedlern aufnahm und betreute. Mit etwa zwölf Jahren zog ich dort ein und habe noch viele Erinnerungen an damals.
 
Ganz am Anfang waren wir zu fünft in einem Zimmer. Da ging es immer sehr lustig zu. Später wohnten wir in Doppel- oder Einzelzimmern. Die Gemeinschaft hier hat mir besonders gut gefallen. Wir haben jeden Tag zusammen Fußball oder Basketball gespielt und wir haben auch viele Ausflüge unternommen, waren sogar einmal in Italien und in Holland.

Zusammenhalt und Unterstützung

Ich war zwar jedes Wochenende zu Hause, aber das Canisiusheim war eigentlich fast mehr ein Zuhause für mich. Hier habe ich gelernt, wie man respektvoll miteinander umgeht und wie wichtig es ist, zusammenzuhalten, statt allein dazustehen. Außerdem hat es gutgetan, zu merken, wie sehr die Erzieherinnen und Erzieher einen unterstützen. Es war ihnen nicht egal, was wir machen, sondern sie haben einen ermutigt und aufgefangen, wenn es mal nicht so gut lief.
 
Bis vor ein paar Jahren habe ich auch noch regelmäßig im Canisiusheim vorbeigeschaut und die alten Erzieher besucht. Doch irgendwann wurden die weniger und jetzt gibt es auch das Canisiusheim nicht mehr. Mit Anne Jahn treffe ich mich aber immer noch privat. Sie war am Schluss meine Erzieherin und wurde wie eine Ersatzmama für mich. Wir haben uns gesehen und gefunden.
 
Die Zeit im Canisiusheim hat mich geprägt und dafür bin ich dankbar.
 
Weitere Informationen über das Don Bosco Jugendwerk Bamberg