Willkommen! Gäste haben

Spirituelle Momente in der Familie: Gäste haben

Gäste zu haben, ist eine schöne Sache. Was wir beachten können, damit unsere Gäste sich wohlfühlen, wie wir selbst entspannt bleiben und was Gastfreundschaft in unterschiedlichen Religionen bedeutet. Mit Willkommen-Poster zum Bestellen!

veröffentlicht am 22.01.2024

Schön, dass ihr da seid!

Eine Grillparty mit Freunden, ein gemütlicher Brunch am Sonntagvormittag, ein Kindergeburtstag, ein längerer Familienbesuch – Gäste zu haben, ist eine schöne Sache!

Unterschiedliche Menschen, die regelmäßig oder zu besonderen Anlässen zu uns eingeladen sind, bringen andere, neue Gewohnheiten und Ideen in unseren Alltag – vielleicht auch ein wenig Durcheinander. Eine besondere, zeitlich begrenzte Gemeinschaft entsteht.

Denn es ist etwas sehr Persönliches, Gäste in unserer Wohnung, unserem Haus zu empfangen. Die anderen erleben uns in unserem privaten Umfeld. Zugleich können wir durch sie unseren Alltag aus einer anderen Perspektive wahrnehmen.

Damit unsere Gäste sich wohlfühlen

Wer hört als Gastgeber nicht gerne ein ehrliches „Danke, es war schön bei euch!“. So können wir unserem Besuch eine gute Zeit bereiten:

  • Gästezimmer oder -bereich vorbereiten: Frisch bezogene Betten, eine Flasche Wasser, Blumen. Wer den Raum liebevoll zurechtmacht, zeigt: Ich habe dich erwartet.
  • Bedürfnissen gerecht werden: ein Platz für den Rollstuhl, ein ruhiger Raum zum Stillen, geeignetes Essen für Menschen mit Unverträglichkeiten oder speziellen Ernährungsweisen, Spielsachen für die Kinder. Wer solche Dinge abspricht, vermittelt: Ich achte auf dich.
  • Gäste einbeziehen: Bei großen Feiern kommen oft Menschen zusammen, die sich nicht kennen. Wer dafür sorgt, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt, sagt: Ihr seid mir wichtig.
  • Nicht perfekt sein: Gastgeber sind selbst Teil der Runde. Wer auch mal Fünfe gerade sein lässt, Gelassenheit und Freude ausstrahlt, sendet die Botschaft: Ihr seid willkommen.

Als Gastgeber entspannt bleiben

Es ist schön Gäste zu haben. Ein spontanes Treffen mit Freunden oder Freundinnen braucht nicht viel Vorbereitung. Aber manchmal soll es besonders schön und festlich sein – das macht dann auch Arbeit. Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich die Zeit so gestalten, dass wir sie auch als Gastgeber oder Gastgeberin genießen können.

  • Wenn wir früh mit der Planung beginnen, geraten wir nicht in Stress, eine To-do-Liste kann helfen, den Überblick zu bewahren.
  • Wir machen es uns leichter, wenn wir alle Familienmitglieder in die Vorbereitung einbeziehen.
  • Vor größeren Feiern können wir um Kuchen- oder Salatspenden bitten und auch am Festtag Hilfe der Gäste annehmen.
  • Bei längeren Aufenthalten kann es guttun, sich selbst und den Besuchern Raum zu geben, um sich zurückzuziehen.

Gastfreundschaft weitergedacht

Gastfreundschaft beginnt nicht erst an der Wohnungstür. Wir können sie auch in unserem Umfeld leben. Indem wir offen und hilfsbereit auf Menschen zugehen, übersetzen, wenn jemand die Sprache nicht versteht, andere Kinder auf dem Spielplatz miteinbeziehen oder gehbehinderten Menschen in den Bus helfen. Auf diese Weise kommen wir mit anderen Generationen, Kulturen und Religionen in Kontakt, erweitern unseren Horizont, lernen voneinander. Das gilt besonders für den Umgang mit Geflüchteten. Sie haben oft Schreckliches erlebt und ihre Welt, ihr vertrautes Zuhause, verloren. Indem wir sie willkommen heißen, können wir ihnen das Ankommen erleichtern.  

Herzliche Einladung!

Als Familie die Tür für andere zu öffnen, tut nicht nur uns und den Gästen gut. Es kann auch ein Ausdruck der Nächstenliebe sein. Gastfreundschaft zu leben meint auch, Verantwortung zu übernehmen für Menschen in unserem Umfeld. Wie wäre es, wenn wir einmal überlegen, wer sich über eine Einladung freuen würde?

  • die Cousine, zu der wir seit Jahren keinen Kontakt mehr haben
  • die Eltern des Jungen, der in der Schule ausgegrenzt wird
  • die Familie, die gerade ein Stockwerk über uns eingezogen ist
  • die Frau, die wir regelmäßig beim Hundeausführen treffen
  • die fremde Familie, die über das Nachbarschaftsportal Anschluss sucht
  • unsere eigene Familie zu einem Überraschungsausflug an einen besonderen Ort

Gastfreundschaft in den Religionen

Gastfreundschaft hat in allen Religionen einen hohen Stellenwert. Sie gilt als eines der wichtigsten Zeichen gelebten Glaubens. Drei Beispiele:

Im Christentum ist die Gastfreundschaft eine besondere Ausdrucksform der Nächstenliebe – zeigt also wie wir miteinander leben wollen. Jesus hat sich selbst gerne als Gast eingeladen und war selbst oft Gastgeber. Christen glauben, dass seine Gastfreundschaft jedem Menschen gilt.

Auch im Islam ist Gastfreundschaft ein hohes Gut. Der Prophet Muhammad ruft die Gläubigen auf, Gäste großzügig zu beherbergen und zu bewirten. Für Gäste, egal welcher Herkunft und Religion, und vor allem für bedürftige Menschen soll immer ein Platz am Tisch sein.

Für Juden hängt die gelebte Gastfreundschaft eng mit der Erinnerung an den Auszug des jüdischen Volkes aus Ägypten zusammen. Weil sie damals selbst Fremde gewesen sind, hat für sie die Sorge um Geflüchtete bis heute eine besondere Bedeutung.

Texte: Themenposter „Willkommen! Gäste haben“ aus der Reihe „Spirituelle Momente in der Familie“, herausgegeben vom Don Bosco Magazin und der Initiative „elternbriefe du + wir“.


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