Kirchlich heiraten
Ehevorbereitung für Paare
Katharina und Roman Dietler bieten für die Erzdiözese Wien Ehevorbereitungskurse für Paare an, die sich für eine kirchliche Trauung entschieden haben. Hier beschreibt das Ehepaar, was die Brautleute bei dem eintägigen Angebot erwartet.
veröffentlicht am 21.10.2021
"In unseren Ehevorbereitungskursen möchten wir Beziehungen und das Selbstbewusstsein der Partner stärken. Wir wollen dem Paar innerhalb des Alltags rund um die Hochzeitsvorbereitung einen Tag für die Beziehung schenken. Sie sollen Raum haben, ihre Entscheidung für eine kirchliche Trauung und auch die Beziehung selbst für sich zu reflektieren.
Grundsätzlich sprechen wir bei den Kursen über fünf Themenblöcke: die Herkunftsfamilien der Partner, Kommunikation und Konfliktkultur in der Beziehung, Sexualität, Sakrament und Liturgie sowie Spiritualität. Neben Paarübungen und Reflexionsrunden bieten wir den Paaren auch an, sich gegenseitig in aller Ruhe einen Brief zu schreiben, den wir ihnen dann kurz vor der Hochzeit zuschicken. Dabei soll es um die großen Lebensentwürfe gehen, also um Kommunikation jenseits des Alltags.
Jeden Block schließen wir mit einer Textpassage aus ‚Amoris laetitia‘ ab. Wir möchten mit den Worten von Papst Franziskus bewusst machen, dass Familien eine Grundsäule christlichen Lebens sind. Und wir provozieren damit auch gerne. Papst Franziskus sagt dort zum Beispiel ganz eindeutig: Die Sexualität ist ein Geschenk Gottes an seine Geschöpfe. Sexualität zu leben und Freude daran zu haben, ist nichts, was man als Katholik verstecken muss. Das kirchliche Verständnis von Sexualität ist nicht so leibfeindlich, wie viele glauben.
Ob ein Paar unsere Impulse annimmt oder nicht, liegt natürlich ganz bei den Partnern selbst. Immer wieder sind Paare zunächst skeptisch. Es schwirren noch viele Gerüchte herum, wie Ehevorbereitung früher war. Die Rückmeldungen in der Evaluation zum Schluss sind aber fast immer sehr positiv.“
Das päpstliche Schreiben „Amoris laetitia“ und das Aktionsjahr der Familie
Mit dem am 19. März gestarteten Aktionsjahr der Familie will Papst Franziskus fünf Jahre nach Veröffentlichung von „Amoris laetitia“ die Diskussion zu Ehe und Familie nun weiterführen. Das Papstschreiben fasste 2016 die Ergebnisse der beiden Familien-Synoden aus den Vorjahren zusammen. In dem Schreiben setzt sich Franziskus unter anderem mit der Entwicklung biblischer Aussagen zu Ehe und Familie auseinander, mit sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Lebensbedingungen, mit Liebe, Sexualität und Nachkommen. Auch Erziehung, Pflege, Beruf, Glaube und Gemeindeleben sind Thema, ebenso wie die Frage, was all dies für die Seelsorge bedeutet.
Das Aktionsjahr soll „Amoris laetitia“ bekannter machen, für das „Sakrament der Ehe als Geschenk“ werben und jungen Menschen vermitteln, wie wichtig Bildung und menschliche Reife für Liebe und Sexualität sind. Das Aktionsjahr endet mit dem katholischen Weltfamilientreffen am 26. Juni 2022 in Rom.
KNA/csa