Planung
Vorbereitung und Ablauf des Hochzeitsfests
Die Hochzeit ist für viele Menschen der schönste Tag des Lebens. Ob im kleinen Kreis mit der Familie und engen Freunden oder als große Veranstaltung mit vielen Gästen: Der große Tag erfordert Planung und Aufmerksamkeit. Tipps und Ideen.
veröffentlicht am 11.07.2023
Einen Rahmen finden
Es gibt viele schöne Varianten, eine Hochzeit zu feiern - von der romantischen Trauung zu zweit, über die legere Grillparty, bis zum eleganten Fest im Schlosshotel. Um als Paar auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, ist es wichtig, offen miteinander zu sprechen und einen Rahmen zu finden, mit dem sich beide wohlfühlen.
Budget festlegen
Selbst für kleine Hochzeiten muss man heute schon einige Tausend Euro ansetzen. Übernahmen früher traditionell die Brauteltern die Kosten, liegt die Finanzierung heute meist in den Händen des Paares. Manchmal tragen die Eltern beider Partner einen Teil dazu bei. Zunächst gilt es zu ermitteln, wie viel Sie für die Feier ausgeben möchten und ob sich das Budget mit Ihren Vorstellungen deckt.
Mit der Planung beginnen
Haben Sie sich auf einen Rahmen und ein Budget geeinigt, kann es losgehen. Je nach Größe des Festes empfiehlt sich eine Vorlaufzeit von etwa einem Jahr, denn gerade beliebte Hochzeitslocations wollen früh reserviert sein. Bestenfalls kann die Kirchengemeinde mehrere Termine für eine Trauung zur Auswahl stellen. Das erleichtert die Suche nach einem Restaurant oder Festsaal. Viele Paare schauen sich die in Frage kommenden Orte vorab persönlich an. Das braucht Zeit. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Eventplanerin hinzuzuziehen.
Die Ausgaben kalkulieren
Location, Menü und Hochzeitstorte, Outfit, Blumenschmuck und Deko, Einladungen und Drucksachen, Fotograf, Musik und Unterhaltung, Transport und Gastgeschenke: Das alles sind mögliche Posten. Holen Sie Angebote ein und planen Sie mit einem Puffer von 15 Prozent. Nicht alles muss von professionellen Dienstleisterinnen übernommen werden. Vieles können Sie auch selbst gestalten und vielleicht gibt es unter Ihren Gästen (Hobby)-Bäcker, -Floristen, -Frisöre, -Musiker und -Kreative, die ihren Teil beitragen können.
Zeitpläne und Checklisten erstellen
Wer eine Hochzeit plant, wird schnell merken, dass einiges parallel laufen muss, denn viele Entscheidungen greifen ineinander. Um den Überblick zu wahren, helfen Check- und To-Do-Listen. Hilfreich sind auch Hochzeitsratgeber wie „101 Dinge“ oder „100 Hochzeitschecklisten“. Auch vorgedruckte Hochzeitsplaner mit Kalendern, hilfreichen Tipps und der Möglichkeit, Eintragungen zu machen, erleichtern die Organisation.
- Erste Planungsphase: Gästeliste, Budgetplaner, Liste möglicher Locations und Termine
- Zweite Planungsphase: Auswahl des Termins und Veranstaltungsortes. Kontakt zu Musikern, Künstlern, Fotografen, Konditoren, Floristen, Caterern, Brautmodengeschäften, Juwelieren, Frisören und Kosmetikern, (Online-)Druckereien, ggf. Hochzeitsplanern, mit Trauzeuginnen und Gästen über Aufgabenverteilung sprechen.
- Dritte Planungsphase: Auswahl und Beauftragung der Dienstleisterinnen, Einladungen und Drucksachen, Checkliste für das Hochzeitsoutfit
- Vierte Planungsphase: Ideenlisten für Spiele und Aktionen, Hochzeitstorte auswählen und bestellen, Outfit komplettieren, Kontaktlisten von Transportunternehmen, nahegelegenen Hotels/Unterkünften
- Fünfte Planungsphase: finale Absprache Dekoration und Blumenarrangements, Titellisten für DJ oder Band Frisur und Make-up testen, Menü/Buffet-Besprechung, Gastgeschenke, Zimmer für die Übernachtung reservieren
- Sechste Planungsphase: Sitzplan, Hochzeitsrede, Versicherungen abschließen, Getränke und Snacks, detaillierten Zeitplan für die Hochzeitswoche und den Hochzeitstag erstellen.
- Plan B: Es ist wichtig, einen Plan B zu haben, falls das Wetter oder andere unvorhergesehene Ereignisse die Veranstaltung beeinträchtigen sollten.
Die Gästezahl ermitteln
Vielleicht stehen Sie vor der Frage, wen Sie zusätzlich zum engsten Familien- und Freundeskreis einladen möchten. Dabei sollten Ihre Wünsche und das Budget an erster Stelle stehen. Bei einem Polterabend oder einer Hochzeitsparty können Sie an einem anderen Tag einen größeren Bekanntenkreis berücksichtigen.
Einladungen und Drucksachen entwerfen
Steht der Hochzeitstermin, können Sie zunächst ein virtuelles „Save the Date“ herumschicken, damit die Gäste sich den Tag im Kalender anstreichen können. So haben Sie mehr Zeit für die offiziellen Einladungen und können in Ruhe über die Gestaltung und den Text nachdenken. Wer Karten drucken lässt, kann andere Drucksachen wie Tisch- und Menükarten, Liedhefte oder Danksagungen im gleichen Design bestellen.
Transport koordinieren
Autokonvois mit weißen Schleifen folgen oft einer Limousine oder einem Oldtimer-Caprio. Auch Kutschen, Rikschas oder Vespas sind beliebt. Liegt die Location nahe der Kirche, geht es vielleicht sogar zu Fuß. Ob die Gäste mit dem eigenen Auto fahren, Fahrgemeinschaften bilden, ob man Taxis oder sogar einen Bus chartert, liegt an den Gegebenheiten, der Gästezahl, dem Budget und den eigenen Vorstellungen. Wichtig ist, dass alle zur rechten Zeit am Ort der Feier eintreffen und nach der Feier zum Hotel kommen.
Menü zusammenstellen
Sektempfang, Buffet, Mitternachtssnack: Es gibt es viele Möglichkeiten, um eine Hochzeitsgesellschaft zu verköstigen. Gemeinsam mit dem Restaurant oder dem Caterer, lassen sich Lösungen finden, die zum geplanten Ablauf passen. Fragen Sie vorab nach besonderen Bedürfnissen Ihrer Gäste, um zum Beispiel vegane, gluten- und alkoholfreie Alternativen anzubieten. Viele Paare entscheiden sich für ein Kuchenbuffet. Sicher steuern einige Gäste gerne eine Torte bei.
Blumenschmuck auswählen
Blüten schaffen eine romantische und festliche Atmosphäre. Traditionell trägt die Braut einen Brautstrauß. Passende Anstecksträußchen zieren das Revers des Bräutigams und der Trauzeugen. Als Deko in der Kirche und am Veranstaltungsort eignen sich Kränze, Gestecke oder Girlanden. Viele Brautpaare verzieren auch das Hochzeitsauto mit einem Blumengesteck.
Dekoration auswählen
Neben Blüten kommen auch Kerzen und Lichterketten, Tischläufer und besondere Servietten, Girlanden, Wimpelketten, Luftballons und Pompons gut zur Geltung. Alles zusammen sollte stimmig wirken und zum Stil der Feier passen. Unter „Hochzeitsdesigns“ finden Sie im Netz viele Anregungen.
Sitzordnung festlegen
Eine gelungene Sitzordnung sorgt für eine gute Atmosphäre. Am Tisch der Brautleute sitzen oft Trauzeugen und engste Familienmitglieder. Anhand der Gästeliste, können Sie weitere Gruppen zusammenstellen. Schauen Sie, wer zusammenpasst und vermeiden Sie „Katzentische“. Ein Sitzplan im Eingangsbereich und Tischkarten sind gute Wegweiser. Bei der Begrüßung kann das Brautpaar die Gäste vorstellen und auf Gemeinsamkeiten der Tischgruppen hinweisen, das erleichtert den Einstieg ins Gespräch.
Braut-Outfit kombinieren
Wer bestimmte Vorstellungen eines Brautkleides hat, beginnt am besten schon neun bis zwölf Monate vor der Hochzeit mit der Suche. Lassen Sie sich online inspirieren, stöbern Sie durch die Brautmodengeschäfte und nehmen Sie ein oder zwei Beraterinnen mit. Haben Sie sich für Kleid entschieden, geht es an die Accessoires. Dazu gehören Schleier und Haarschmuck, Handschuhe, Strümpfe und Brautschuhe, Jacke, Bolero oder Schultertuch, Handtasche und Schmuck.
Die traditionelle Ausstattung der Braut umfasst etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes, etwas Blaues und einen Glückscent im Schuh. Symbolisch stehen diese Dinge für die Vergangenheit und den neuen Lebensabschnitt, für geborgtes Glück, Reinheit und finanziellen Wohlstand.
Outfit des Bräutigams anpassen
Farbe und Stil des Anzugs richten sich nach dem eigenen Geschmack und dem Brautkleid. Festliche Accessoires sind Westen, Kummerbünde oder Hosenträger, Krawatten, Fliegen oder Plastrons, Einstecktücher, Manschettenknöpfe, elegante Socken und Schuhe.
Ringe aussuchen
Auch wenn sie kein Muss für eine Trauung sind, entscheiden sich die meisten Brautleute für Eheringe. Schon im alten Ägypten trugen verheiratete Frauen einen Ring, ab 860 n. Chr. wurden sie zum wichtigen Symbol der kirchlichen Trauung. In den meisten Ländern wird der Ring links getragen, in Deutschland jedoch an der rechten Hand. Viele Brautleute lassen ihren Ring gravieren, entweder klassisch mit Namen und Datum oder mit Symbolen und Botschaften.
Frisur, Make-up und Maniküre durchsprechen
Es empfiehlt sich, einige Wochen vor der Hochzeit einen Probelauf bei Ihrem Frisör zu machen, Frisur und Make-up durchzusprechen und auszuprobieren. Dann kann am Tag der Hochzeit nichts schief gehen. Zur Maniküre geht es am besten schon am Vortag. Manche Frisöre und Visagisten kommen am Hochzeitsmorgen auch ins Haus.
Musik und Tanz arrangieren
Eine Solistin für die Kirche, ein DJ für die Feier oder sogar eine Life-Band? Musik weckt Emotionen und begleitet Sie und Ihre Gäste durch den Tag. Vielleicht gibt es Musiker oder Sänger unter Ihren Gästen, die sich gerne mit eigenen Beiträgen einbringen. Mit einem DJ lässt sich ein konkretes Programm für den Tag ausarbeiten. Live-Musik sorgt für eine besondere Atmosphäre. Viele Paare eröffnen den Abend mit einem eigenen Tanz und laden danach die Gäste auf die Tanzfläche ein.
Unterhaltung auf die Beine stellen
Neben Essen und Musik gehören Festreden, Spiele und Showeinlagen zu vielen Hochzeiten. Überlegen Sie, wieviel Action Sie sich für Ihre Feier wünschen. Denken Sie auch an Zeiten, in denen Sie nicht anwesend sind, weil Sie das Fotoshooting machen. Stimmen Sie sich mit Ihren Trauzeugen über Ihre Wünsche und Pläne ab. Vielleicht nehmen diese auch die Organisation in die Hand, denn oft bringen Gäste Ideen ein, um Sie als Paar zu überraschen.
Kinderbetreuung und -animation gestalten
Sind viele Kinder eingeladen, bietet sich eine Betreuung mit Kinder-Programm und Mini-Buffet an. Bei wenigen kleinen Gästen reicht eine Spiel- und Rückzugsecke. In einem ruhigen Nebenraum können Mütter stillen und die Kinder mittags oder in den Abendstunden zum Schlafen hinlegen. So feiern alle entspannter.
Hochzeitstorte auswählen
Von der dreistöckigen Fondant-Torte bis zum Erdbeerboden in Herzform, bieten Konditoren verschiedenste Hochzeitstorten an. In der Regel gibt es einen Foto-Katalog, manchmal ist auch eine Verkostung möglich, um die Auswahl zu erleichtern.
Foto- oder Videograf suchen
Professionelle Fotos und Videos schaffen besondere Erinnerungen an den schönen Tag. Meist findet zwischen den Mahlzeiten ein Shooting für das Paar statt. Hochzeitsfotografen zeigen ihre Arbeitsproben oft im Rahmen einer Galerie auf ihrer Webseite. Schauen Sie, was Ihnen gefällt.
Gastgeschenke basteln
Sie möchten Ihren Gästen eine Erinnerung mit nach Hause geben? Gut eignen sich Kleinigkeiten wie Knabbereien, Pflänzchen im Topf, Kerzen oder Seifen, die mit dem Namen des Paares und dem Datum der Hochzeit versehen sind.
Übernachtung organisieren
Kommen Gäste von weiter her, können Sie für sie Zimmerkontingente in nahegelegenen Hotels reservieren. In der Regel buchen und zahlen die Gäste selbst. Stellen Sie sicher, dass sie nach der Feier zu ihrer Unterkunft kommen. Denken Sie auch an Ihre eigene Hochzeitsnacht. Viele Paare wählen ein Zimmer in einem romantischen Hotel oder Gästehaus in der Nähe.
Nachbereitung angehen
Der große Tag ist vorbei, die Flitterwochen liegen hinter Ihnen. Nun ist es an der Zeit, sich um die Nachbereitung zu kümmern: Rechnungen bezahlen, Geschenke sichten und dokumentieren, Fotos entwickeln zu lassen, Danksagungen schreiben. Denken Sie auch an die vielen helfenden Hände, die zum Gelingen der Feier beigetragen haben. Dienstleister freuen sich über Trinkgeld und Empfehlungen, engagierte Gäste über ein persönliches Dankeschön.
Hochzeitstraditionen einbinden
- Blumenkinder: Nach der Hochzeitszeremonie streuen Blumenkinder Blüten auf den Weg des Paares. Ursprünglich ein heidnischer Brauch, um die Fruchtbarkeitsgöttinnen anzulocken. Blieben die Blüten im Hochzeitskleid hängen, war das ein Hinweis auf reichen Kindersegen.
- Weißer Schleier: Ein Brauch, der sich bereits im vierten Jahrhundert entwickelte und für die Reinheit und Unschuld der jungfräulichen Braut stand. Traditionell wurde er vor der Trauung gelüftet, um den Beginn eines neuen Lebensanschnittes zu symbolisieren.
- Reis oder Seifenblasen: Die Hochzeitsgesellschaft begrüßt das frischgebackene Ehepaar vor der Kirche mit Jubel und Reis als Symbol für Fruchtbarkeit und Leben. In den letzten Jahren haben sich Seifenblasen als umweltfreundliche Alternative durchgesetzt.
- Hochzeitstorte anschneiden: Traditionell wird die Torte vom Brautpaar gemeinsam angeschnitten. Sie umfassen den Griff des Messers und wessen Daumen oben liegt, soll in der Ehe die Hosen anhaben.
- Hochzeitstanz: Meist tanzt das Brautpaar den Eröffnungstanz, als Zeichen der neuen Einheit. Häufig ist es ein langsamer Walzer oder ein Lied mit besonderer Bedeutung für das Paar. Danach fordern beide weitere Gäste auf.
- Brautstrauß: Gegen Ende der Feier, wirft die Braut ihren Strauß über die Schulter. Zuvor stellen sich alle unverheirateten, weiblichen Gäste hinter ihr auf. Diejenige, die den Brautstrauß fängt, soll die nächste sein, die heiratet.
- Die Braut über die Schwelle tragen: Dieses Hochzeitsritual geht auf die Antike zurück, als die Menschen glaubten, die Türschwelle sei ein Ort böser Geister. Später galt es als schlechtes Omen, wenn die Braut beim Betreten des Hauses stolperte. Der Bräutigam schützt seine Braut und sein Haus, indem er sie über die Schwelle trägt.
Hochzeitsspiele und -aktionen planen
- Baumstämme und Herzen: Das Brautpaar sägt einen Stamm mit einer Handsäge durch oder schneidet mit Nagelscheren ein Herz aus einem Laken aus. Beides steht für Herausforderungen im Eheleben, die gemeinsam bewältig werden.
- Luftballons: Die Hochzeitsgesellschaft lässt Luftballons steigen, um das Brautpaar zu feiern. Es gibt auch die Möglichkeit, Karten mit einer Rücksendeadresse anzuhängen, um zu erfahren, wie weit sie geflogen sind.
- Brautentführung/Brautversteigerung: In einigen Regionen wird die Braut von den männlichen Gästen „entführt“. Die Gäste bieten Geld oder stellen dem Brautpaar lustige Aufgaben, um die Braut auszulösen.
- Ehe-Quiz: Die Frischverheirateten sitzen Rücken an Rücken und beantworten persönliche Fragen zu ihrer Beziehung, indem sie einen Schuh der Braut oder des Bräutigams hochhalten. Etwa: Wer geht später ins Bett? Wer ist ordentlicher? Wer lenkt schneller ein? Für jede Übereinstimmung gibt es einen Punkt.
- Gäste-Tombola: Ein Losverkäufer verkauft Lose und Nieten. Die Preise entpuppen sich als lustige Kleinigkeiten. Romantisches Dinner = Tütensuppe, Küchengerät = Kartoffelschäler.
- Foto-Kabine: In einer Fotobox liegen Kostüme, Hüte und Brillen bereit, mit denen sich die Gäste selbst ablichten können. Die integrierte Kamera erstellt lustige Erinnerungsfotos.
- Gemeinsame Geschenke der Gäste: Zum Beispiel ein Bild mit aufgestempelten und signierten Fingerabdrücken, ein Erinnerungsalbum oder ein Memory mit Texten und Bildern.