Gottesdienst
Die kirchliche Trauung planen und vorbereiten
Sie haben sich entschieden, kirchlich zu heiraten. Jetzt geht’s an die Vorbereitungen. Hier finden Sie Anregungen und Ideen für den Traugottesdienst. Damit der schönste Tag des Lebens zu einem echten Fest der Liebe wird. Mit Checkliste zum Download.
veröffentlicht am 26.05.2023
Kontakt mit dem Pfarrer aufnehmen
Setzen Sie sich möglichst frühzeitig mit dem Pfarramt an Ihrem Wohnort in Verbindung, egal, in welcher Kirche Sie heiraten werden. Wenn die Trauung nicht an Ihrem Wohnort stattfindet, sollten Sie auch umgehend mit dem Pfarrer Kontakt aufnehmen, zu dessen Pfarrei die Traukirche gehört. Mit „Ihrem“ Pfarrer legen Sie den Hochzeitstermin fest und vereinbaren ein Traugespräch. Katholische Partner benötigen einen aktuellen Taufschein (in der Regel beim Taufpfarramt erhältlich), nichtkatholische Partner müssen einen anderen (meist standesamtlichen) Nachweis der Ledigkeit vorlegen.
Traugespräch führen
Das Traugespräch ist der erste offizielle Akt auf dem Weg zur Trauung. Nutzen Sie dieses Gespräch, um sich noch einmal bewusst zu machen, was die christliche Trauung und Ehe für Sie bedeutet und weshalb Sie sich zu diesem Schritt entschlossen haben. Der Seelsorger wird Ihnen die wesentlichen Elemente des katholischen Eheverständnisses erläutern: die Unauflöslichkeit der Ehe, die Bereitschaft zur Treue und der Wunsch, Eltern zu werden. Außerdem kommen mögliche Ehehindernisse zur Sprache. Im Rahmen des Gesprächs wird ein sogenanntes Ehevorbereitungsprotokoll erstellt, das von den Brautleuten und vom Pfarrer unterschrieben wird.
In der Regel werden an diesem Termin auch bereits der Traugottesdienst, sein Aufbau und die Möglichkeiten der Mitgestaltung besprochen.
Ehevorbereitungskurs besuchen
Eine gute Möglichkeit, sich auf die Trauung vorzubereiten, sind die Ehevorbereitungskurse, die von verschiedenen Einrichtungen der katholischen Kirche angeboten werden. Zusammen mit anderen Paaren können Sie sich dort mit allen Fragen beschäftigen, die Partnerschaft und Ehe betreffen und die bei allem Organisieren und Planen sonst oft zu kurz kommen. Die Kurse finden meist als eintägige Veranstaltungen statt. Informationen über die aktuellen Angebote erhalten Sie in Pfarreien oder auf den Websites der Bistümer.
Trauzeugen suchen
Trauzeuginnen und Trauzeugen sind in der katholischen Kirche – im Gegensatz zum Standesamt – zwingend vorgeschrieben. Sie haben die Funktion, die Trauung im Zweifelsfall bezeugen zu können. Die Trauzeugen bestätigen die Trauung durch ihre Unterschrift unter die Trauurkunde. Die Trauzeugen sollten sich zum christlichen Glauben bekennen. Dies ist jedoch rechtlich nicht unbedingt nötig. Über ihre offizielle Rolle hinaus sollen die Trauzeugen das Paar in der Ehe begleiten. Sie können den Ehepartnern wichtige Ansprechpartner in Fragen ihrer Beziehung sein und ihnen auch in Krisen zur Seite stehen.
Hochzeitskerze gestalten
Auf Wunsch können Sie eine Hochzeitskerze gestalten oder kaufen. Oder bitten Sie Ihre Trauzeugen oder Freunde, die Hochzeitskerze für Sie zu gestalten. Vielleicht sprechen Sie vorher darüber, welche Symbole Ihnen wichtig sind. Üblicherweise werden Ihre Namen und das Datum der Hochzeit auf die Kerze geschrieben.
Gottesdienst vorbereiten
Bei der Gestaltung des Traugottesdienstes können Sie eigene Wünsche einbringen. Nutzen Sie die Chance, die kirchliche Trauung mit vorzubereiten und selbst Vorschläge für Gebete, Lieder und andere Elemente zu machen. So bekommen Sie einen noch besseren Zugang zum Sinn der Feier und ihren Symbolen, und die Trauung wird zu einem persönlichen, bedeutungsvollen Fest für Sie und Ihre Gäste.
Natürlich müssen alle Elemente, die Sie einbringen möchten, mit dem Priester abgesprochen werden und dem Rahmen der liturgischen Feier entsprechen. Bestimmte Elemente des Gottesdienstes und des Trauritus sind unveränderlich. Bei anderen bestehen Gestaltungsmöglichkeiten.
Neben der inhaltlichen Gestaltung sollten Sie einige organisatorische Dinge rechtzeitig mit dem Pfarrer klären. Die wichtigsten Fragen:
- Blumenschmuck in der Kirche – wer kümmert sich darum?
- Falls Sie keine eigenen Musiker und Musikerinnen organisieren: Steht ein Organist zur Verfügung?
- Soll es eine Regelung für Foto- und Videoaufnahmen geben – wer darf wann und wo fotografieren?
- Welche Kosten fallen an für Pfarrei, Ministranten und Ministrantinnen etc.?
Trauspruch auswählen
Eigentlich kennt man in der katholischen Kirche – im Unterschied zur evangelischen Kirche – die Tradition des Trauspruchs nicht. Doch inzwischen übernehmen auch viele katholische Paare diese Möglichkeit, die Trauliturgie und das gemeinsame Leben unter einen Leitgedanken zu stellen. Die meisten wählen eine Bibelstelle oder ein Zitat aus der Literatur. Der Trauspruch kann aber auch selbst formuliert werden.
Tipp: Drucken Sie Ihren Trauspruch auf dem Liedblatt oder auf eigens gestalteten Kärtchen ab. Vielleicht möchten Sie selbst im Gottesdienst etwas dazu sagen, warum Sie sich gerade für diesen Spruch entschieden haben und was er Ihnen bedeutet. Eine Auswahl an Trausprüchen finden Sie hier.
Lesung und Evangelium aussuchen
Einige Texte, die im Gottesdienst-Ablauf vorgesehen sind, können Sie in Absprache mit dem Priester selbst aussuchen. Viele Paare machen von dieser Möglichkeit bei den zentralen Elementen des Wortgottesdienstes, der Lesung und dem Evangelium, Gebrauch.
Als Lesung wird üblicherweise eine Stelle aus dem Alten oder Neuen Testament gewählt. Sie können aber auch einen anderen, beispielsweise literarischen Text nehmen, der Ihnen viel bedeutet. Das Evangelium muss, wie der Name schon sagt, von einem der vier Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes stammen, deren Bücher im Neuen Testament zu finden sind. Die Lesung kann von einem der Gäste vorgetragen werden. Das Evangelium verkündet der Priester oder Diakon.
Fürbitten formulieren
In den Fürbitten bringen die Gottesdienst Teilnehmer ihre Anliegen vor Gott. Die Fürbitten können nicht nur das Brautpaar, sondern auch die Eltern, Verwandte, Freunde und die Verstorbenen der Familien einbeziehen. Auch aktuelle Anliegen der Kirche und der Gesellschaft können zum Ausdruck gebracht werden. Schließlich ist die Ehe kein privates Ereignis, das sich in einem beziehungslosen Raum abspielt. Das kann und soll in den Fürbitten zum Ausdruck kommen.
Wenn Sie möchten, können Sie die Trauzeugen, Freunde oder Verwandte bitten, Fürbitten zu formulieren und vorzutragen. Natürlich können auch vorgegebene Fürbitten verwendet werden.
Musikalische Gestaltung planen
Die Musik trägt wesentlich zum Gelingen eines festlichen Traugottesdienstes bei. Der liturgische Ablauf einer Messfeier oder eines Wortgottesdienstes sieht bestimmte Stellen vor, die musikalisch gestaltet werden können. Die Musik sollte der liturgischen Feier musikalisch und inhaltlich entsprechen.
Achten Sie bei der Auswahl der Lieder darauf, dass die Stücke den meisten Gästen bekannt sind. Es bietet sich an, ein eigenes Liedblatt zu gestalten, auf dem die Gäste auch den Gottesdienstablauf mitverfolgen können. Sie können eigene Musikerinnen und Musiker organisieren. Sonst steht häufig ein Organist zur Verfügung. Eine Auswahl geeigneter und beliebter Lieder und Musikstücke finden Sie in unserer Materialienliste für die kirchliche Trauung.
Dokumente und Ringe bereitlegen
Bei der kirchlichen Trauung benötigen Sie das Familienstammbuch bzw. die Bescheinigung der standesamtlichen Trauung. Auch die Eheringe sollten Sie dabei haben. Vielleicht bitten Sie die Trauzeugen um Unterstützung – damit dann in der Aufregung auch wirklich nichts fehlt.