Meine Zeit bei Don Bosco Regensburg

Mahdi Hussaini: „Die Unterstützung hat geholfen, hier anzukommen“

Mahdi Hussaini kam als 15-Jähriger allein aus Afghanistan nach Deutschland. Ein Jahr lang hat er im Don Bosco Zentrum Regensburg gewohnt. Heute macht er eine Ausbildung in der Altenpflege und schaut regelmäßig bei Don Bosco zum Fußballspielen vorbei.

veröffentlicht am 23.10.2024

Meine Familie stammt aus Afghanistan, aber ich bin im Iran aufgewachsen. Wir lebten illegal dort und die iranische Polizei hatte den Auftrag, Afghanen abzuschieben. Eines Tages wurde ich einfach festgenommen und in ein Gefängnis gebracht – obwohl ich noch ein Kind war. Dort wurden Menschen gefoltert. Auch mich haben sie geschlagen. Meine Mutter wollte mich herausholen, aber sie haben sie weggeschickt. Nach einigen Tagen wurde ich nach Afghanistan abgeschoben.

Mit einem Schlepper konnte ich dann über die Türkei und Griechenland bis nach Deutschland flüchten. Ich habe viele schlimme Erinnerungen an die Flucht: Wir mussten zum Beispiel zu Fuß durch das Gebirge gehen, wo es eiskalt war. Und bei der Fahrt über das Mittelmeer habe ich erlebt, wie ein Flüchtlingsboot gekentert ist und Menschen ertranken.

Als ich in Deutschland ankam, war ich 15 Jahre alt. Ich war zuerst in einer Flüchtlingsunterkunft in Regensburg, aber nur ganz kurz. Dann kam jemand vom Jugendamt und hat mich und andere Minderjährige ins Don Bosco Zentrum gebracht. Dort haben wir erstmal Kleidung und so bekommen, weil wir kaum etwas dabeihatten.

Zurechtfinden im neuen Alltag

Wir lebten zusammen in einer Wohngruppe und hatten jeden Vormittag Deutschkurs. Auch nachmittags habe ich viel Zeit mit Deutschlernen verbracht. Die Betreuer und die Salesianer Don Boscos waren sehr nett. Sie haben beim Lernen geholfen und oft haben wir zusammen Fußball gespielt. Besonders schön waren die vielen Ausflüge und die Feste. Das einzige Problem war das Essen. Wir haben warme Mahlzeiten aus der Küche bekommen und viele von den Jungs hatten anfangs Bauchschmerzen, weil sie ein ganz anderes Essen gewohnt waren.

Ich habe von September 2015 bis Ende 2016 in der Wohngruppe im Don Bosco Zentrum gelebt. Es war wirklich schön dort, aber durch die Erlebnisse im Gefängnis und auf der Flucht war ich krank. Deshalb bin ich in ein anderes Wohnheim umgezogen, wo eine bessere medizinische Betreuung möglich war.

Mittlerweile habe ich eine eigene Wohnung und mache eine Ausbildung in einer Pflegeschule. 2019 ist auch meine Familie nach Deutschland gekommen. Ich bin froh, dass ich bei Don Bosco von Anfang an so viel Unterstützung bekommen habe. Das hat es leichter gemacht, hier anzukommen. Heute treffe ich mich regelmäßig mit Freunden zum Fußballspielen im Don Bosco Zentrum. Und ich weiß, dass ich jederzeit zu den Leuten von Don Bosco kommen kann, wenn ich Hilfe brauche.

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