Heiliger Geist

Jugendliche erzählen, warum sie sich firmen lassen

Mit dem Sakrament der Firmung entscheiden sich katholische Gläubige bewusst für ein Leben mit Gott. Hier erzählen Firmlinge, warum sie sich zu diesem Schritt entschlossen und was sie sich davon erhofft haben.

veröffentlicht am 14.11.2024

Meinen Glauben an andere weitergeben

Porträt Anna

Ich habe mich firmen lassen weil ich meinen Glauben vertiefen und neue Eindrücke bekommen möchte. Die Vorbereitung war ein sehr schöner Teil der Firmung. Mir hat es gut gefallen, mit den Senioren im Altersheim einen Nachmittag ,,Mensch ärgere dich nicht" zu spielen. Obwohl ich verloren habe, hat es viel Spaß gemacht. Die Vorbereitung auf die Firmung hat auch viele neue und schöne Einblicke in meinen Glauben gegeben. Ich bin sehr froh und dankbar dafür, die Firmung gemacht zu haben. Ich möchte mich zukünftig in sozialen Projekten einbringen und meinen Glauben an andere Menschen weitergeben.

Anna (13) aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

Die Verbindung zu Gott stärken

Porträt Felina lachend bei Spieleabend

Meine Firmung war etwas ganz Besonderes für mich. Ich habe mich sehr lange darauf gefreut und hatte viel Spaß bei der Vorbereitung. Und gerade in der Vorbereitungszeit habe ich viel Zeit mit meiner Firmpatin verbracht. Als es dann endlich so weit war, war ich ziemlich aufgeregt. Aber dazu war eigentlich kein Grund, weil es ein sehr schönes Fest für mich war. Außerdem hatte ich die ganze Zeit meine Firmpatin an meiner Seite. Ich war an dem Tag noch mit meiner Familie, ein paar Freunden und meiner Firmpatin essen. Am Tag davor habe ich einen Spieleabend mit Freunden aus der Salesianischen Jugendbewegung gemacht, die mir das Gefühl gegeben haben, zu der Gemeinschaft dazuzugehören. Dieses Wochenende war wirklich sehr schön für mich!

Mir war es wichtig, gefirmt zu werden, weil ich die Verbindung zu Gott stärken wollte. Ich war als Kind jeden Sonntag in der Kirche, das hat sich jedoch durch Corona reduziert. Dadurch hatte ich auch ein bisschen das Gefühl, dass ich in der Pandemiezeit weniger mit Gott zu tun hatte. Deshalb wollte ich die Verbindung mit der Firmung wieder stärken. Und ich habe schon in den Firmvorbereitungen gemerkt, dass es gut funktioniert.

Felina (14), Wien

Firmung mit Hindernissen während der Corona-Zeit

Nikolaus

Ein Jahr lang bin ich mit vielen meiner Klassenkollegen und Freunde in der Firmgruppe in der Pfarre Maria Treu in Wien gewesen. Es war eine wunderschöne Firmvorbereitung! Aber im Februar 2020 kam dann der Virus und wir mussten unsere Vorbereitungskurse online abhalten. Das war anders, hat aber trotzdem gut funktioniert.

Am 11. Oktober wäre es dann soweit gewesen. Meine Freunde ließen sich alle firmen – ich leider nicht. Denn ich war genau während dieser Zeit zehn Tage in Quarantäne und konnte nur über einen Stream an der Feier teilhaben. Dank dem großartigen Einsatz unserer Firmbetreuerinnen konnte ich meine Firmung noch im selben Monat mit meiner Familie im Zuge eines Gottesdienstes nachholen. Das war einzigartig und ein wunderschöner Moment, den ich nie vergessen werde. Gerade in der jetzigen Zeit bestärkt mich die Firmung, daran zu glauben, dass, egal wie schlecht es läuft, es wieder besser werden wird, weil Gott immer bei uns ist und über uns wacht.

Nikolaus (damals 16) aus Wien

Mehr Verantwortung übernommen

Sophie

Meine Firmung war an einem Donnerstagabend im November 2020. Ich war schon vorher den ganzen Tag sehr aufgeregt. Mit der Zeit wurde ich immer entspannter, und als ich dann die anderen in der Kirche gesehen haben, habe ich mich nur noch gefreut. Vor allem habe ich mich sehr darüber gefreut, dass mein älterer Bruder mein Firmpate war. Gefeiert haben wir zuhause. Die Restaurants hatten ja zu. Wir haben gegessen und geredet. Es war ein richtig schöner Tag!

Ich habe mich firmen lassen, weil mir das Verhältnis zu Gott wichtig ist. Ich bin relativ gläubig und wollte das nochmal von mir selbst aus bestätigen. Seitdem fühle ich mich besser. Ich habe das Gefühl, das ich ein näheres Verhältnis zu Gott habe. Ich habe mehr Verantwortung für mich und meinen Glauben übernommen und bin auch ein bisschen selbstbewusster geworden.

Dass die Vorbereitung unter Corona-Bedingungen stattgefunden hat, mit geteilten Gruppen, und Abstand, war nicht schlimm. Es hat mir trotzdem großen Spaß gemacht. Meine beste Freundin ist mit mir gefirmt worden. Und auch die Freunde, die einen anderen Glauben haben, standen hinter mir und haben sich mit mir gefreut.

Sophie (damals 16) aus Essen

In der Gesellschaft wirksam sein

Magdalena

Im Herbst 2020 habe ich mit der Firmvorbereitung begonnen. Viele Ausflüge und Schulveranstaltungen, auf die ich mich gefreut hatte, waren abgesagt oder verschoben worden, deshalb bin ich sehr froh, dass die Firmvorbereitung überhaupt stattfinden kann.

Unsere Firmvorbereitung ist als Projekt organisiert. Unser Schwerpunktthema ist Nachhaltigkeit. Mit der Firmung entscheiden wir uns schließlich für ein Leben im Glauben, und dazu gehört es, als Teil der Kirche auch in der Gesellschaft wirksam zu sein. Eigentlich wollten wir Betriebe, die sich um Nachhaltigkeit bemühen, besuchen und Videos machen. Das klappt zurzeit leider nicht. Stattdessen treffen wir uns online, um das Thema zu bearbeiten. Ich hoffe, dass ich meine Firmung mit der ganzen Familie feiern kann, dass es im Mai wieder ‚normal‘ ist und ich Corona an diesem Tag einmal vergessen kann.

Magdalena (damals 13) aus Wien



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