Sakrament

Der Ablauf der Firmung

Wie läuft die Spendung des Firmsakraments ab? Was bedeuten die einzelnen Elemente? Welche Aufgabe haben die Firmpatinnen und Firmpaten im Gottesdienst? Was muss man mitbringen? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Firmgottesdienst.

veröffentlicht am 06.11.2024

Wann findet die Firmung statt?

Für die Firmung gibt es kein spezielles Datum. Der Termin wird mit dem Bischof oder dem von ihm beauftragten Priester, der die Firmung spendet, vereinbart. Häufig wird der Gottesdienst an einem Samstag oder Sonntag gefeiert.   

Wie werden die Firmlinge der Gemeinde vorgestellt?

In einigen Pfarreien und Pfarrverbänden gibt es einige Wochen vor der Firmung einen Gottesdienst, in dem die Firmbewerberinnen und Firmbewerber der Gemeinde offiziell vorgestellt werden. In einigen Gemeinden werden die Namen im Pfarrbrief veröffentlicht.

Wie läuft die Firmung ab?

Die Spendung des Firmsakraments findet im Rahmen einer Heiligen Messe statt. Die Firmlinge ziehen in der Regel zusammen mit dem Bischof in einer feierlichen Prozession in die Kirche ein. Dann beginnt der Wortgottesdienst. Nach der Lesung und dem Antwortpsalm schließen sich die folgenden Elemente an.

Vorstellung der Firmbewerberinnen und Firmbewerber
Die Firmlinge werden der Gemeinde namentlich vorgestellt.

Predigt
In der Predigt legt der Bischof oder der von ihm beauftragte Priester die biblischen Texte der Lesung und des Evangeliums aus. In der Regel nimmt er dabei auch Bezug auf das Sakrament der Firmung und seine Bedeutung für die Firmlinge.

Taufbekenntnis
Bei der Taufe ihrer Kinder haben die Eltern ihren Glauben bekannt, bei der Firmung sind nun die Firmlinge selbst gefragt, ein Bekenntnis ihres Glaubens abzulegen. Der Bischof stellt dabei der Reihe nach einige Fragen, die von allen Firmlingen gemeinsam mit den Worten „Ich widersage“ oder „Ich glaube“ beantwortet werden.

Spendung der Firmung

  • Gebet für die Firmlinge und Herabrufen des Heiligen Geistes: Der Bischof oder der von ihm beauftragte Priester lädt die Gemeinde zum Gebet für die Firmbewerberinnen und Firmbewerber ein. Er breitet die Hände über die Firmlinge aus und erbittet die Gaben des Heiligen Geistes.
  • Salbung mit Chrisam und Friedensgruß: Nun treten die Firmlinge einzeln vor den Firmspender oder er geht der Reihe nach auf die Firmlinge zu. Die Patin oder der Pate steht hinter dem Firmling und legt ihm als Zeichen der Verbundenheit und Unterstützung die Hand auf die rechte Schulter.
  • Der Bischof zeichnet mit Chrisamöl ein Kreuz auf die Stirn des Firmlings, legt ihm die Hand auf den Kopf und spricht: (Vorname), sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist. Der Firmling antwortet: Amen. Der Bischof: Der Friede sei mit dir. Chrisam gehört zu den heiligen Ölen. Mit ihm wurden früher sogar die Könige gesalbt. Den Firmlingen wird dadurch eine echte Würde zugesprochen.

Anschließend wird die Heiligen Messe mit den Fürbitten und der anschließenden Eucharistiefeier fortgesetzt.

Werden die Firmlinge, Eltern und Paten in die Gestaltung des Gottesdienstes einbezogen?

Teilweise gestalten die Firmlinge einzelne Elemente des Gottesdienstes mit. Sie können beispielsweise Fürbitten vortragen. Manchmal findet die namentliche Vorstellung auf eine besondere, persönliche Art statt. Auch Eltern oder Paten können gebeten werden, eine Fürbitte zu lesen.  

Was müssen die Firmpatinnen und Firmpaten tun?

Die Firmpatinnen und Firmpaten stehen bei der Spendung des Firmsakraments durch den Bischof oder den beauftragten Priester hinter dem Firmling. Sie drücken damit aus, dass sie den Firmling auf seinem weiteren Glaubens- und Lebensweg begleiten werden.

Woher wissen die Firmlinge, was sie machen müssen?

Der Ablauf des Gottesdienstes und der Firmung wird in der Regel einige Tage vorher geprobt. Dafür versammeln sich die Firmlinge in der Kirche und gehen mit dem zuständigen Seelsorger oder der Seelsorgerin den Ablauf im Detail durch und erfahren, wo sie jeweils stehen, was sie tun und sagen sollen.

Was hat es mit dem Firmnamen auf sich?  

In einigen Pfarreien und Pfarrverbänden ist es üblich, dass sich die Firmlinge einen Firmnamen aussuchen. Sie drücken damit aus, dass sie nun einen neuen Schritt auf ihrem Glaubensweg gehen. Als Firmnamen wählen sie den Namen eines oder einer Heiligen, der oder die ihnen besonders viel bedeutet und ihnen als Vorbild dient.

Welche Bedeutung hat der Firmspruch?

Im Rahmen der Firmvorbereitung wählen die Firmlinge sich häufig einen Spruch aus der Bibel aus, der sie als eine Art Lebensmotto auf ihrem weiteren Weg begleiten soll. Dieser Firmspruch kann auch bei der Vorstellung der Firmlinge im Firmgottesdienst genannt werden.

Was muss man zur Firmung mitbringen?

Häufig bringen die Firmlinge ihre Taufkerze zur Firmung mit. Die Kerzen werden in der Kirche aufgestellt und brennen während des Gottesdienstes.

In vielen Gemeinden tragen die Firmlinge eine Firmkerze, die von der Gemeinde bereitgestellt, selbst gekauft oder im Rahmen der Firmvorbereitung gestaltet wird.

In manchen Bistümern erwerben Firmlinge eine Firmkarte oder einen Firmpass, die oder der ihre regelmäßige Teilnahme an der Firmvorbereitung nachweist. Teilweise soll diese Karte zum Firmgottesdienst mitgebracht werden.

Was ist bei der Vorbereitung auf den Firmgottesdienst noch zu beachten?

Vor der Anmeldung zur Firmung und während der Firmvorbereitung gibt es zahlreiche Dinge zu tun. Alle Fragen und Antworten zur Vorbereitung auf einen Blick


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