Ja zu Gott
Kurz erklärt: Das Sakrament der Firmung
Das Firmsakrament ist ein wichtiges Ritual für junge Menschen im Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenleben. Was das Sakrament bedeutet, wie die Firmung abläuft und was der Heilige Geist damit zu tun hat.
veröffentlicht am 25.10.2024
Was bedeutet Firmung?
Das Wort „Firmung“ stammt von dem lateinischen Wort „confirmatio“ ab und bedeutet Festigung oder Stärkung. Die Firmung ist eines der sieben Sakramente der katholischen Kirche und ein Zeichen des Übergangs vom Kindsein zum Erwachsenwerden. Die Jugendlichen empfangen „die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“ und bekräftigen ihren Glauben und ihre Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Kirche. Sie bestätigen das Taufversprechen, das ihre Eltern und Paten bei der Taufe für sie abgegeben haben. Kurzum: Die Firmung ist das letzte Sakrament der Eingliederung (Initiation) und begründet die Vollmitgliedschaft in der Kirche.
Was ist ein Sakrament?
Sakramente sind besondere Zeichen, die uns zeigen sollen, dass Jesus Christus Heil zu den Menschen gebracht hat und dass Gott unser ganzes Leben begleitet. In der katholischen Kirche gibt es sieben Sakramente: die Taufe, die Eucharistie (Kommunion), die Firmung, die Ehe, die Buße (Beichte), die Weihe und die Krankensalbung.
Welchen Ursprung hat die Firmung?
In der Apostelgeschichte wird erzählt, wie die Jünger an Pfingsten vom Heiligen Geist erfüllt wurden. Sie fühlten sich so motiviert, dass sie überall das Evangelium, also die Frohe Botschaft, verkündeten. Was den Jüngern damals geschah, dürfen auch die Firmlinge im Sakrament der Firmung erfahren. Der Heilige Geist, der bereits in der Taufe empfangen wird, wird in der Firmung gestärkt. Er ermutigt gefirmte Christen, öffentlich zu ihrem Glauben zu stehen und über ihn zu berichten.
Ist Firmung dasselbe wie Konfirmation?
Nein, die Firmung ist eines der sieben Sakramente der katholischen Kirche und die Konfirmation eine Segenshandlung in der evangelischen Kirche. Bei der Konfirmation bekennen junge Menschen ihren christlichen Glauben und erhalten alle Rechte als Kirchenmitglied der evangelischen Kirche, aber die Konfirmation ist kein Sakrament. In evangelischer Tradition gelten nur Taufe und Abendmahl als Sakramente.
Muss mein Kind getauft sein, um zur Firmung zu gehen?
Ja, die Taufe ist die Voraussetzung für die Firmung, denn Taufe und Firmung gehören untrennbar zusammen. Die Firmung vollendet die Taufe durch die Besiegelung mit dem Heiligen Geist.
Wie läuft die Firmung ab?
Das Firmsakrament wird von einem Bischof oder Weihbischof oder von einem durch den Bischof beauftragten Priester gespendet. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes legt der Bischof den Firmlingen still die Hand auf den Kopf als Zeichen für die Stärkung mit dem Heiligen Geist. Danach salbt er sie – wie bei der Taufe – mit Chrisam, indem er ihnen ein Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnet und dazu die Worte spricht: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Chrisam gehört zu den heiligen Ölen. Mit ihm wurden früher sogar die Könige gesalbt. Den Firmlingen wird dadurch eine echte Würde zugesprochen. Während der Firmung legt der Firmpate als Zeichen der Verbundenheit und Unterstützung seine rechte Hand auf die rechte Schulter des Firmlings. Mehr über den Ablauf der Firmung
Was ist ein Firmpate oder eine Firmpatin?
Der Firmpate oder die Firmpatin steht dem Firmling zur Seite und stärkt ihn auf seinem Glaubensweg. Das Kirchenrecht der katholischen Kirche empfiehlt, dass der Taufpate auch der Firmpate sein soll. Das ist allerdings kein Muss. Welche Aufgaben und Voraussetzungen Firmpatinnen und -paten erfüllen müssen
Kann ich mich auch als Erwachsener firmen lassen?
Ja, sofern Sie getauft sind. Wenn Sie erst als Erwachsener in die katholische Kirche eintreten wollen, empfangen Sie bei der Erwachsenentaufe zugleich das Sakrament der Firmung und der Eucharistie. Vorab wird der erwachsene Taufbewerber eine längere Zeit durch ein sogenanntes Katechumenat vonseiten der Kirche begleitet und in den Glauben und seine Traditionen eingeführt. Dass Erwachsenen die Taufe, Firmung und Eucharistie zusammen gespendet wird, war in der frühen Kirche übrigens gängige Praxis. Erst seit dem Konzil von Florenz (1439 bis 1445) gilt die Firmung als eigenständiges Sakrament.